Das jüngste Obsan Bulletin zeigt die Entwicklung der Konsultationen in Spitalnotfallstationen auf. Nach einem deutlichen Rückgang während der COVID-19-Pandemie ist seither eine starke Wiederzunahme festzustellen.
2022 kam es zu 2,25 Millionen ambulanten Konsultationen in Notfallstationen, was 248 Einweisungen pro 1000 Einwohner:innen und Gesamtkosten von einer Milliarde Franken entsprach. Am häufigsten waren die Konsultationen bei Kleinkindern und über 86-Jährigen.
Die Pandemie führte 2020 zu einem Rückgang der Konsultationen von 227 auf 195 pro 1000 Einwohner:innen, was zum Teil auf den Lockdown und die Empfehlung des BAG zurückzuführen war, vor dem Besuch der Notfallstation anzurufen. Während des Lockdowns reduzierte sich auch das Risiko von Arbeits-, Freizeit- und Haushaltsunfällen sowie von zwischenmenschlichen Kontakten, wodurch sich die Ausbreitung übertragbarer Krankheiten verringerte.
2022 stieg die Zahl der Notfall-Konsultationen wieder an. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass eine Stärkung der Hausarztmedizin dazu beitragen könnte, die Patient:innen besser zu instruieren und unnötige Notfall-Konsultationen zu vermeiden, damit die Spitäler und Kliniken in der Folge weniger überlastet sind.
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