Im Universitätsspital Lausanne (CHUV) sterben jährlich 1000 bis 1200 Personen. Das von Élodie Paschoud und Natacha Zaugg geleitete «Bureau des décès» beschränkt sich nicht auf administrative Aufgaben, sondern bietet einen Ort der Begegnung und des Zuhörens für trauernde Familien. «Für uns war und ist es notwendig, die Angehörigen zu begleiten. Sich darauf zu beschränken, ihnen die persönlichen Dinge der Verstorbenen zu übergeben, machte für uns keinen Sinn», erklärt Natacha Zaugg. Das Büro, das vor 20 Jahren eingerichtet wurde, dient als Bindeglied zwischen den Pflegeteams und dem Personal der Spitalkapelle des CHUV.
«Für uns war und ist es notwendig, die Angehörigen zu begleiten. Sich darauf zu beschränken, ihnen die persönlichen Dinge der Verstorbenen zu übergeben, machte für uns keinen Sinn.»
Natacha Zaugg
Trotz ihres täglichen Kontakts mit dem Tod bleiben Élodie Paschoud und Natacha Zaugg positiv gestimmt – dank ihrer Erfahrung und der gegenseitigen Unterstützung. Sie betonen die Bedeutung des menschlichen Aspekts bei ihrer Arbeit. Wichtig sei das gegenseitige Zuhören, v. a. auch der Mitarbeitenden der Spitalkapelle. Einziger Wermutstropfen: Das «Bureau des décès» sei im CHUV immer noch zu wenig bekannt.
Das Büro ist oft der erste Zufluchtsort für trauernde Familien und bietet einen wertfreien Raum, in dem sie Fragen stellen können und an die richtigen Stellen verwiesen werden. Die beiden Arbeitskolleginnen schätzen die Erleichterung, die nach solchen Begegnungen herrscht. Sie betrachten ihre Arbeit als eine Chance. Ihre Freundschaft, die während ihrer Arbeit in der Notfallaufnahme 2008 begann, ist ein entscheidender Vorteil. So ist es ihnen möglich, trauernde Angehörige auf eine authentische Art und Weise zu unterstützen.
Beitragsbild: Alain Ganguillet/CHUV