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4. Oktober 2022

Trend Ernährung

Gastronomie im Spital Wil

Besser auf unterschiedliche Bedürfnisse ausgerichtet

Das Spital Wil hat die Mitarbeitendenverpflegung von jener der Patient:innen entkoppelt und kann so die unterschiedlichen Bedürfnisse besser berücksichtigen.
Competence Martina Greiter

Autorin

Martina Greiter

Redaktorin Competence deutsche Schweiz

martina.greiter@hplus.ch

Die Spitalregion Fürstenland Toggenburg setzt im Spital Wil seit Juni 2022 MicroPast®-Menus für die Patientenverpflegung ein. Produziert werden diese vom Universitätsspital Basel (USB) und geliefert von der Hilcona AG, Vertriebspartnerin des USB. Gabriela Zanettin erläutert, wie es dazu gekommen ist.

Gabriela Zanettin, Leiterin Facility Management, Spitalregion Fürstenland Toggenburg, gabriela.zanettin@srft.ch

Was war der Auslöser für die Veränderung?

Um die anstehende Küchensanierung entsprechend der künftigen Anforderungen zu planen, haben wir uns vertieft mit der Ausgestaltung unseres gastronomischen Angebots auseinandergesetzt. Oberstes Ziel war es, die unterschiedlichen Bedürfnisse der Zielgruppen, der Patientinnen und Patienten ebenso wie der Mitarbeitenden, besser zu berücksichtigen.

Und weshalb MicroPast®-Menus?

Wir haben verschiedene Systeme aus ökonomischer, ökologischer und prozessualer Sicht sowie hinsichtlich der Befriedigung der Kundenbedürfnisse verglichen. Die Pilotphase auf der Privatabteilung zeigte, dass wir mit der MicroPast®-Variante unsere Ziele am besten erreichen. Damit können wir die Patienten- und Mitarbeitendenverpflegung voneinander entkoppeln, ohne Einbussen bei der Qualität des Essens, wie die Rückmeldungen belegen.

Gab es auch Kritik?

Ja, aus ökologischen Überlegungen. Die Ökobilanz fällt jedoch positiv aus. Die Anlieferung erfolgt über das bestehende Distributionsnetz der Hilcona AG und die Reduktion des Food Waste und des Verpackungsabfalls der Küche gleicht die Verpackung der Menus mehr als aus.

Vanessa Zuliani, Leiterin Room Service, schätzt es, dass sie die MicroPast®-Menus auch selbst für den Patient:innen anrichten kann (Foto: Spitalregion Fürstenland Toggenburg).

Welche Vorteile hat dies für Patient:innen?

Sie können aus einer breiteren Auswahl kurzfristig bestellen. Der Anrichtezeitpunkt kann auf ihre Wünsche bzw. den Therapieplan abgestimmt werden. Ergänzt wird das Angebot durch verschiedene kalte Speisen regionaler Anbieter. Besondere Kostformen werden nach wie vor in unserer Diätküche hergestellt.

Und für die Mitarbeitenden?

Durch die Trennung von der Patientenverpflegung können wir den Mitarbeitenden, auf die täglich zwei Drittel der Mahlzeiten entfallen, im Restaurant ein auf ihre Ansprüche ausgerichtetes Angebot bieten. Dies ist uns als Arbeitgeberin sehr wichtig.

Haben Sie Ihr Ziel erreicht?

Ja. Bei tieferen Investitionskosten für die Küchensanierung konnten wir eine Verbesserung im Gesamtangebot erzielen und die Prozesskosten senken.

Beitragsbild: Neues Restaurant «Oase» im Spital Wil (Foto: Spitalregion Fürstenland Toggenburg).

   

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