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21. Februar 2023

Patientensicherheit

Sechs Prozent der Patient:innen erleiden eine Spitalinfektion

Die Zahl der Infektionen, die Menschen während ihres Spitalaufenthalts erleiden, ist in den letzten Jahren konstant geblieben. Aktuelle Zahlen zeigen, dass 2022 in der Schweiz knapp sechs Prozent der Patient:innen an einer Spitalinfektion litten, gleich viele wie 2017 und dass noch Verbesserungsbedarf besteht.

Mit einem Wert von knapp sechs Prozent liegt die Schweiz bei den Spitalinfektionen (healthcare-assoziierten Infektionen) im europäischen Mittelfeld. Die letzte europäische Erhebung 2017 ergab wie im Jahr 2022 einen Wert von sechs Prozent. In solchen Punktprävalenz-Erhebungen werden die Daten pro Station/Abteilung eines Spitals an einem einzigen Tag erfasst.

Dass sich die Rate an Spitalinfektionen 2022 schweizweit nicht erhöht hat, ist bemerkenswert, weil die Herausforderungen der COVID-19-Pandemie mit der grossen Last in den Spitälern, verbunden mit einem Personalnotstand, durchaus zu mehr Infektionen hätte führen können.

Grundsätzlich melden grosse Schweizer Spitäler mehr Infektionen als kleine und mittlere, weil die Krankheiten der Patient:innen in grösseren Institutionen komplexer und die Eingriffe risikoreicher sind. Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion ist in der Intensivmedizin am höchsten.

Messung in 108 Akutspitälern

An der nationalen Erhebung haben 108 Schweizer Akutspitäler teilgenommen, was 80 Prozent aller Schweizer Akutbetten entspricht. Dabei wurden insgesamt 14 000 Patient:innen untersucht, woraus ein für die Schweiz repräsentativer Wert resultiert.

Auch 2022 erfolgte die Erhebung nach dem Protokoll der European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC), was einen Vergleich mit anderen europäischen Ländern erlaubt. Die Schweizer Resultate werden mit den europäischen Daten verglichen, sobald diese 2024 vorliegen. Die Spitäler können sich mit den Resultaten anderer Institutionen desselben Typs und Grösse vergleichen.

Standards in Infektionsbekämpfung und der Prävention

Verbesserungsbedarf besteht in Schweizer Spitälern hinsichtlich der kontinuierlichen Ausbildung des Personals, beim Audit von Präventionsprozessen im Alltag und vor allem bei der Durchführung von gezielten Projekten zur Infektionsprävention. Dabei zeigten sich keine Unterschiede zwischen den kleinen, mittleren und grossen Spitälern.

Strategie NOSO

Die aktuelle Erhebung wurde von der Expertengruppe Swissnoso durchgeführt und vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) unterstützt. Sie ist ein wichtiges Instrument der Strategie zur Überwachung, Verhütung und Bekämpfung von Spitalinfektionen (Strategie NOSO).

Mit der 2016 lancierten, nationalen Strategie NOSO und der Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz (StAR) will das Bundesamt für Gesundheit (BAG) zusammen mit Kantonen, Spitalern, Pflegeheimen und weiteren wichtigen Akteuren schweizweit die Anwendung der Hygienestandards verbessern, die Überwachung und Prävention stärken und den Ausbau von Bildung und Forschung vorantreiben.

 

   

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