Alle Rehabilitationskliniken sowie -abteilungen erheben als Teil der Qualitätsmessungen des ANQ nach national einheitlichen Kriterien, wie sich der Gesundheitszustand ihrer Patient:innen während der stationären Behandlung verändert. Diese Messungen haben zum Ziel, die Wirksamkeit der Behandlungen in der geriatrischen, internistischen, kardialen, muskuloskelettalen, neurologischen, onkologischen, paraplegiologischen, psychosomatischen und pulmonalen Rehabilitation zu erfassen und den Kliniken Anhaltspunkte für mögliche Verbesserungen zu geben.
Die Messergebnisse 2023 weisen für die Patient:innen aller neun Rehabereiche deutliche Fortschritte zwischen Reha-Eintritt und Reha-Austritt nach. Die Verbesserungen in Bezug auf Funktions- und Leistungsfähigkeit, Partizipation, somatische Beschwerden, Angst und Depression sowie gesundheitsbezogene Lebensqualität bewegten sich im Bereich von 2022. Trotz gestiegener Patientenzahlen gelang es den Kliniken somit, eine konstant hohe Qualität sicherzustellen.
2023 wurden schweizweit 95 632 Behandlungsfälle dokumentiert, 2022 waren es 93 495. Die erhobenen Daten wurden für jede Klinik einzeln ausgewertet und zudem mit dem landesweiten Durchschnitt aller Kliniken desselben Rehabereichs verglichen.
Die Kliniken der muskuloskelettalen Rehabilitation erfassten 2023 total 30 789 Behandlungsfälle, knapp 1000 mehr als im Vorjahr. In diesem Rehabereich stellten Personen mit einer Arthrose im Kniegelenk (Gonarthrose) oder einer Unfallverletzung (traumatologische Erkrankungen) mit 23,5 Prozent resp. 21,4 Prozent die grössten Patientengruppen dar. 87,5 Prozent der Patient:innen wurden in einem Akutspital behandelt, bevor sie in die Rehabilitationsklinik eintraten.
Wie die Auswertung des sogenannten ADL-Scores (Activity-of-Daily-Life-Score) ergab, konnten die Reha-Therapien die Funktionsfähigkeit der Patient:innen deutlich verbessern. Bei Reha-Eintritt lag ihr durchschnittlicher ADL-Score bei 43,6 von maximal 60 Punkten (2022: 43,7). Bis zum Klinikaustritt stieg dieser Wert auf 52,6 Punkte (2022: 52,3). Dank dieser Verbesserung konnten 94,5 Prozent der Patient:innen nach dem Reha-Aufenthalt direkt nach Hause zurückkehren.
In der neurologischen Rehabilitation erhöhte sich die Patientenzahl um fast 1500 Personen auf 16 042. 40,0 Prozent der Patient:innen wurden wegen Erkrankungen behandelt, welche die Durchblutung des Gehirns betreffen (zerebrovaskuläre Krankheiten). 13,4 Prozent litten an einer neurodegenerativen Erkrankung, z. B. an Parkinson oder Alzheimer. Drei Viertel der Patient:innen (75,5%) traten von einem Akutspital in die Rehabilitationsklinik ein.
Die Funktionsfähigkeit der Patient:innen wurde ebenfalls mittels ADL-Score gemessen. Dieser erreichte bei Reha-Eintritt einen Durchschnittswert von 35,7 von maximal 60 Punkten (2022: 35,5). Bis Reha-Austritt stieg dieser Wert auf 45,0 Punkte (2022: 44,9). Nach der stationären Behandlung waren 81,5 Prozent der Patient:innen in der Lage, wieder in ihr Zuhause zurückzukehren.
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