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12. Juli 2024

Neues Forschungsprojekt zu Typ 1 Diabetes bei Kindern

Das Ostschweizer Kinderspital (OKS) und die School of Medicine (Med-HSG) der Universität St.Gallen forschen gemeinsam zu Typ 1 Diabetes bei Kindern. Ziel der Forschungskooperation ist, mehr über den Zusammenhang von Blutzuckerschwankungen und Nervenvitalität in Erfahrung zu bringen.

Die Ergebnisse sollen einen Beitrag dazu leisten, Therapien und Lebensqualität betroffener Kinder zu verbessern, wie die Universität St.Gallen mitteilt. Das Projekt «KIND – Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Blutzuckerschwankungen und Nervenvitalität» läuft seit Oktober 2023 bis mindestens September 2025. Weiterhin wird das Projekt beim Schweizer Nationalfonds eingereicht, um die Zusammenarbeit nachhaltig bis September 2029 fortzuführen, wie die Universität St.Gallen auf ihrer Website mitteilt.

Blutzuckerschwankungen beeinflussen Nervengesundheit

Nicht nur die Blutzuckerhöhe, sondern primär die Blutzuckerschwankungen beeinflussen die Gesundheit der Nerven. Dies fand das Team um Dr. med. Sarah Oberhauser, Prof. Dagmar l’Allemand und Dr. med. Philip Broser des Ostschweizer Kinderspitals (OKS) in der unten zitierten Querschnittsstudie heraus. Diese bildet die Grundlage für die neue Forschungskooperation zwischen der Universität St.Gallen und dem Ostschweizer Kinderspital.

Nicht nur die Blutzuckerhöhe, sondern primär die Blutzuckerschwankungen beeinflussen die Gesundheit der Nerven.

Schweizweit führend in der pädiatrischen Neurophysiologie untersucht das Team des OKS nun den Einfluss dieser Schwankungen auf die Vitalität des Nervensystems über einen definierten längeren Zeitraum.

Wertvolle Daten sammeln mithilfe von Fitness-Trackern 

Das Forschungsteam des OKS arbeitet mit Marc-Robin Grüner, Dr. Mia Jovanova und Prof. Dr. Tobias Kowatsch von der Universität St.Gallen (HSG) zusammen. Gemeinsam werden sie zusätzlich Fitness-Tracker einsetzen, um aussagekräftige Daten zu sammeln. Erstmals werden somit umfassende Analysen möglich, um neben Blutzuckerdaten den Einfluss von weiteren Lebensstilfaktoren wie Aktivitäts-, Schlaf- und Ernährungsverhalten auf die Gesundheit des Nervensystems zu untersuchen.

Laut dem Typ 1 Diabetes Index ist eine von 52 Familien in der Schweiz von Typ 1 Diabetes betroffen.

Nebst weiteren Finanzierungsquellen wird das Projekt durch den «Health Forward Grant» der HSG mit 100’000 Schweizer Franken gefördert.

Relevanz und Teilnahme an der Pilotstudie

Laut dem Typ 1 Diabetes Index ist eine von 52 Familien in der Schweiz von Typ 1 Diabetes betroffen. Die erste Pilotstudie soll noch 2024 starten. Interessierte Familien können sich für eine Teilnahme an der Studie bei philip.broser@kispisg.ch melden. Das Forschungsteam ist überzeugt, dass dieses Projekt einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität und Therapie von Kindern mit Typ 1 Diabetes leisten wird.

Querschnittstudie: Sarah S. Oberhauser, Dagmar l’Allemand, Erik P. Willems, Tiziana Gozzi, Katrin Heldt, Miriam Eilers, Aikaterini Stasinaki, Jürg Lütschg, Philip J. Broser; Slowing of Peripheral Nerve Conduction Velocity in Children and Adolescents With Type 1 Diabetes Is Predicted by Glucose Fluctuations. Diabetes 1 De-cember 2023; 72 (12): 1835–1840. doi.org/10.2337/db23-0063

Beitragsbild: Blutzuckermessgerät (Foto: unsplash.com)

   

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