Illustration MS, Studie Universitätsspital Bern, Canva.com
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12. Dezember 2024

Universitätsspital Basel

Multiple Sklerose: Neue Erkenntnisse über Biomarker

Forschende des Universitätsspitals Basel (USB) gewinnen neue Erkenntnisse über Biomarker im Blut, mit denen der Krankheitsfortschritt von Multipler Sklerose (MS) präzise gemessen werden kann.

Multiple Sklerose (MS) ist eine autoimmune, chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems im Gehirn und im Rückenmark. Diese Krankheit ist momentan nicht heilbar, aber kann durch den medizinischen Fortschritt wirksam therapiert werden.

Nach längerer Therapiedauer können Patient:innen an schweren Nebenwirkungen der aktuell verfügbaren Medikamente leiden.

Über die letzten Jahre konnten über 15 verschiedene MS Medikamente zugelassen werden, oft unter Federführung des MS Zentrums des Universitätsspitals Basel (USB).

Pionierarbeit für die personalisierte Medizin

Prof. Dr. med. Dr. phil. Jens Kuhle und sein Team haben mit der Entwicklung von Labor-gestützten Biomarkern einen Durchbruch in der Beurteilung der Krankheitsaktivität von MS erzielt.

Beispielsweise erlaubt die von ihm erforschte Messung der Konzentration der leichten Kette der Neurofilamente (NfL) im Blut eine präzisere Einschätzung des Krankheitsverlaufs sowie der Wirksamkeit von Therapien.

Eine exakte Einschätzung der Krankheitsaktivität ist zentral, um Therapien optimal anzupassen.

Dieses sensitive Verfahren zur Messung von in Spuren vorkommenden Biomarkern im Blut stellt eine grundlegende Innovation dar, die die Therapielandschaft in Zukunft entscheidend hin zur personalisierten Medizin verändern kann.

Der Verlauf von MS ist bei Betroffenen äusserst individuell, und insbesondere nach längerer Therapiedauer können Patient:innen an schweren Nebenwirkungen der aktuell verfügbaren Medikamente leiden. Eine exakte Einschätzung der Krankheitsaktivität ist daher zentral, um Therapien optimal anzupassen.

Die entdeckten Biomarker spielen auch bei anderen neurologischen Erkrankungen wie Alzheimer oder Schädel-Hirn-Trauma eine Rolle.

Die von den Forschenden untersuchten Biomarker liefern hierfür entscheidende Informationen und ermöglichen den Weg zu einer stärker personalisierten und präziseren Behandlung.

Meilenstein für die Zukunft der Neurologie

Prof. Kuhle ist Mitinitiator und Leiter der Schweizer MS-Kohortenstudie, die inzwischen mehr als 2000 Patient:innen umfasst. Diese gross angelegte Langzeitstudie gehört zu den weltweit bedeutendsten ihrer Art und hat mit ihren Ergebnissen wesentliche Beiträge zur MS-Forschung geleistet.

Die von Kuhle und Team entdeckten Biomarker bieten nicht nur Perspektiven für die Behandlung von MS, sondern spielen auch bei anderen neurologischen Erkrankungen wie Alzheimer oder Schädel-Hirn-Trauma eine Rolle. Mit dieser Arbeit unterstreicht das Universitätsspital Basel seine führende Rolle in der Forschung und Versorgung im Bereich der Neurologie und stärkt die Bedeutung der personalisierten Medizin.

Prof. Kuhle gewinnt für diesen Meilenstein in der Steuerung der MS-Therapie den Sobek Forschungspreis 2024.

Beitragsbild: Illustration einer Nervenzelle (Neuron) mit einer geschädigten Myelinscheide (gelb) um das Axon herum, wie dies bei Multipler Sklerose (MS) der Fall ist (Canva.com).

   

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