KI im Spital, Künstliche Intelligenz in der Medizin, canva
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9. Dezember 2024

Universitätsspital Basel

KI hält Einzug in den Spitalalltag

Das Universitätsspital Basel (USB) nutzt künstliche Intelligenz, um klinische Prozesse zu unterstützen. Patientendaten aus medizinischen Systemen werden automatisch zusammengeführt und mit Large Language Models (LLMs) aufbereitet.

Ärzt:innen verbringen etwa die Hälfte ihrer Arbeitszeit mit IT-Systemen, vor allem für Informationssuche und Dokumentation. Das Universitätsspital Basel (USB) setzt neu künstliche Intelligenz (KI) im Praxisalltag ein, um das Personal bei diesen Aufgaben zu unterstützen.

Eine interne Studie zeigte, dass die Empfehlungen der LLMs in 97 Prozent der Fälle mit den Entscheidungen interdisziplinärer Tumorboards übereinstimmen.

Neue Ära Präzisionsmedizin dank Large Language Models (LLMs)

Gesundheitsdaten von Patient:innen lagen bislang in den spezialisierten IT-Systemen der einzelnen Abteilungen – von Radiologie über Pathologie bis hin zum Labor – und meist in Form von Freitext vor. Das USB hat mit einem Clinical Data Warehouse zunächst die technische Basis geschaffen, diese fragmentierten Daten zu vereinheitlichen.

Mit dem Einsatz von LLMs können diese KI-Systeme medizinische Freitexte verstehen und die relevanten Informationen aufbereiten. Was früher stundenlange manuelle Zusammenstellung erforderte, geschieht nun in Sekundenschnelle.

Das USB nutzt ein leistungsstarkes GPU-Cluster, das eine komplett lokale Verarbeitung sensibler Patientendaten ermöglicht.

Eine interne Studie zeigte, dass die Empfehlungen der Large Language Models (LLMs) in 97 Prozent der Fälle mit den Entscheidungen interdisziplinärer Tumorboards übereinstimmen.

In der Prostatakrebsbehandlung evaluiert das Team um PD Dr. Wetterauer das System bereits, um auf Basis evidenzbasierter Leitlinien Therapieoptionen anzuzeigen.

Technische Infrastruktur und Datenschutz

Das USB nutzt ein leistungsstarkes GPU-Cluster, das eine komplett lokale Verarbeitung sensibler Patientendaten ermöglicht. Dies liegt im Rahmen der Vorgaben des neuen Datenschutzgesetzes der Schweiz. Eine eigens entwickelte Governance-Struktur stellt die Einhaltung ethischer und sicherheitsrelevanter Anforderungen sicher.

Die Einsatzmöglichkeiten der Technologie sind vielfältig, von der Diagnostik bis zur Optimierung administrativer Prozesse.

Die neue Zukunft des Praxisalltags mit KI

Die LLM-Technologie wird derzeit in der Onkologie, Dermatologie, Psychosomatik, Pathologie und Radiologie getestet. Die breite Beteiligung unterschiedlicher Abteilungen zeigt die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten der Technologie, von der Diagnostik bis zur Optimierung administrativer Prozesse. Erkenntnisse aus diesen Projekten könnten wegweisend für den gesamten Gesundheitssektor sein.

Beitragsbild: Canva.com

   

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