Menschen mit Behinderungen, Inklusion, inklusive Medizin, Canva.com
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15. August 2024

Background

Stiftung Dialog Ethik

Inklusive Medizin – damit Inklusion im Spital gelingt

Praxisinstrumente, die in einem interprofessionellen Forschungsprojekt erarbeitet wurden, sollen Menschen mit Behinderungen, ihre Stellvertretenden und Fachpersonen an Schnittstellen unterstützen.
Competence Daniel Gregorowius

Autor

Dr. sc. nat.

Daniel Gregorowius

Leiter Fachbereich Forschung, Stiftung Dialog Ethik

dgregorowius@dialog-ethik.ch

Competence Patrizia Kalbermatten-Casarotti

Autorin

Lic. phil. und MAS

Patrizia Kalbermatten-Casarotti

Leiterin Fachbereich «Patientenverfügungen und Arzt-Patient-Dialog», Stiftung Dialog Ethik

pkalbermatten@dialog-ethik.ch

Competence Jürg C. Streuli

Autor

PD Dr. med., Dr. sc. med. und MAS

Jürg C. Streuli

Institutsleiter, Stiftung Dialog Ethik

jstreuli@dialog-ethik.ch

Medizinische Behandlung, Pflege und Betreuung von Menschen mit geistigen oder körperlichen Beeinträchtigungen stellen im ambulanten und stationären Bereich grosse Herausforderungen für die Betroffenen selbst, für ihre Betreuungspersonen sowie für Fachpersonen dar. Gerade im Spital ergeben sich an der Schnittstelle zur Heimbetreuung oder der ambulanten Nachversorgung besondere Stolpersteine.

Interprofessionelles Forschungsprojekt

Um Fachpersonen zu unterstützen und gleichzeitig Menschen mit einer Behinderung eine gute Versorgungsqualität zu gewährleisten, hat die Stiftung Dialog Ethik mit zahlreichen Praxispartnern von Sommer 2020 bis Frühjahr 2023 ein umfangreiches interprofessionelles und interorganisationales Forschungsprojekt durchgeführt. Dieses wurde von der Stiftung Cerebral, der Linsi Foundation, dem Swisslos-Lotteriefonds für gemeinnützige Zwecke im Kanton Luzern, dem Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (EBGB) und der Bundesagentur Innosuisse finanziert.

Dringend notwendig ist aus Sicht der Befragten, in Spitälern ein standardisiertes Aufnahme- und Entlassungsmanagement für Menschen mit Behinderungen zu schaffen.

Ziel des Projektes war es, Vorschläge für Praxisinstrumente und -konzepte zu erarbeiten, um die Leistungserbringung zu verbessern und die Fachpersonen zu entlasten. In Interviews, Fokusgruppendiskussionen und Befragungen konnte gezeigt werden, dass im Spital der Zeitmangel bei der Behandlung und Pflege von Menschen mit Behinderungen ein grosses Problem darstellt. Dringend notwendig ist aus Sicht der Befragten, in Spitälern ein standardisiertes Aufnahme- und Entlassungsmanagement für Menschen mit Behinderungen sowie ein Instrument für die stellvertretende gesundheitliche Vorsorgeplanung für Menschen ohne Urteilsfähigkeit zu schaffen. Ebenso wünscht das Spitalpersonal Rundtischgespräche und ethische Fallbesprechungen wie auch eine geschulte Ansprechperson für Patient:innen mit einer Behinderung und für ihre Betreuungspersonen sowie für die Mitarbeitenden im Spital.

Vorgeschlagene Praxisinstrumente

Das Studienteam erarbeitete Vorschläge für 14 Begleitungs-, Schulungs- und Unterstützungsinstrumente und -konzepte. Diese Vorschläge beinhalten neben den erwähnten Ansätzen insbesondere spezifische Fortbildungen des Fachpersonals, Vorgaben für die Therapieplanung und für Schnittstellen sowie eine Online-Informations- und Austauschplattform.

Info: www.dialog-ethik.ch/inklusive-medizin ­

Beitragsbild: Canva.com