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19. Februar 2024

Digitalisierung

KSB führt Video-Dolmetschdienst ein

Das Kantonsspital Baden (KSB) hat als eines der ersten Spitäler einen Video-Dolmetschdienst eingeführt.

Seit dem 1. Februar 2024 stellen Video-Sprachübersetzungen im Kantonsspital Baden (KSB) eine effiziente und günstige Alternative zu Dolmetsch-Einsätzen vor Ort dar.

Die Kommunikation ist in einem Spital das A und O. Mitunter kommt man nicht um die Hilfe eines professionellen Dolmetschdienstes umhin.

Adrian Schmitter, CEO, Kantonsspital Baden

Entwickelt und ausgerollt wurde die neue Plattform in Zusammenarbeit mit dem Badener Startup dolmX. Das von CEO Nielufar Saffari geleitete Unternehmen hat sich vorgenommen, das Dolmetschen in öffentlichen Institutionen zu vereinfachen. Für ihren Innovationsgeist wurde die 28-jährige Wienerin mit iranischen Wurzeln, die seit 2022 in Baden lebt, vom amerikanischen Wirtschaftsmagazin Forbes in die Top-Liste «30 under 30» aufgenommen.

Video-Dolmetsch-Dienst, Kantonsspital Baden
So sieht die Oberfläche des digitalen Dolmetsch-Tools von dolmX aus.

Zusammen mit dolmX hat das KSB die webbasierten Video-Übertragungen in einem einjährigen Pilotprojekt so weiterentwickelt, dass sie nun alle regulatorischen Vorgaben erfüllen. Im Vergleich zum Vor-Ort-Dolmetschen ist der Video-Service rascher, effizienter und günstiger.

Haben Mitarbeitende des KSB den Bedarf für eine Übersetzung, so können sie sich auf der Onlineplattform von dolmX einloggen und ihr Anliegen erfassen. Die Plattform versendet anschliessend automatisch eine E-Mail mit Push-Funktionen an die zertifizierten Dolmetschenden, die freiberuflich für dolmX arbeiten.

«Datenschutz ist bei solch sensiblen Gesprächen von zentraler Bedeutung. Aus diesem Grund speichern wir keine Daten. Zudem befindet sich unser Server in der Schweiz.»

Nielufar Saffari, CEO, des Startups dolmX

Wenn ein Auftrag angenommen wird, können sich beide Gesprächspartner einloggen und per Video das Gespräch starten. Die Zuschaltung erfolgt über ein iPad oder ein Laptop mit Kamera. «Datenschutz ist bei solch sensiblen Gesprächen von zentraler Bedeutung», sagt Nielufar Saffari. «Aus diesem Grund speichern wir keine Daten. Zudem befindet sich unser Server in der Schweiz.»

Stetige Zunahme der Übersetzungen

Die Nachfrage nach Übersetzungen hat im KSB in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen. «Die Kommunikation ist in einem Spital das A und O. Deshalb ist es wichtig, dass die Patienten und die Mitarbeitenden sich gegenseitig verstehen. Mitunter kommt man dabei nicht um die Hilfe eines professionellen Dolmetschdienstes umhin», sagt KSB-CEO Adrian Schmitter.

Der Dolmetsch-Dienst des KSB umfasst 90 Sprachen – von A wie Adangbe (Ghana) bis Z wie Zazaca, einer in der Türkei gesprochenen kurdischen Sprache.

Die KSB-Mitarbeitenden können seit März 2000 auf die Dienste von professionellen Dolmetscher:innen zurückgreifen, wenn sich die Verständigung mit Patient:innen schwierig gestaltet. Der Dolmetschdienst umfasst 90 Sprachen. Die Palette reicht von A wie Adangbe (Ghana) bis Z wie Zazaca, einer in der Türkei gesprochenen kurdischen Sprache.

Im Jahr 2023 haben KSB-Mitarbeitende den Dolmetschdienst insgesamt 1365 Mal in Anspruch genommen. Dabei wurde im Rahmen des Pilotprojektes 231 Mal auf den Video-Service zugegriffen. Zu den Top-5 der angeforderten Sprachen gehörten Portugiesisch, Türkisch, Tamil, Italienisch und Russisch.

   

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