Jedes Jahr kommen im Hôpital intercantonal de la Broye (HIB) etwa 400 Babys zur Welt. 2021 erhielt die Geburtenabteilung das Label «Maternité Amie des Papas». Es handelt sich dabei nicht nur um eine Auszeichnung, sondern um eine Philosophie. Diese stellt das Elternpaar ins Zentrum und bezieht die Väter mit ein. Das wichtigste Merkmal sind Elternzimmer, in denen Väter Tag und Nacht bleiben können. «Wenn Väter frühzeitig einbezogen werden, kommt das der ganzen Familie zugute», sagt die Pflegefachfrau Anne Fishman-Bosc.
Für Sofia Machado Do Campo, Leiterin der Hebammen, ist es «eine langfristige Win-Win-Win-Situation: Das Paar wird unterstützt, das Baby profitiert von der Anwesenheit beider Elternteile und die Mutter kann sich ausruhen.» Darüber hinaus bemühen sich die Hebammen, die über unterschiedliche Kompetenzen verfügen (z.B. in Akupunktur oder Hypnose), um schonende Praktiken wie beispielsweise den sogenannten «sanften Kaiserschnitt». Das Hebammenteam bietet Orte des Gesprächs und psychologische Begleitung für Väter an. Die gesammelten Erfahrungsberichte dienen dazu, die Leistungen des Spitals zu verbessern. «Das ist kein PR-Gag, sondern spiegelt unsere Werte wider», betont Anne Fishman-Bosc.
«Die Möglichkeit, rund um die Uhr bei meiner Frau und unserem Baby zu sein, hat mich überzeugt», erzählt der junge Vater Damien.
Beitragsbild: In Payerne ermöglichen Elternzimmern dem Partner, rund um die Uhr bei der Mutter und dem Baby zu bleiben. (Foto: HIB)