Die Belastung des Mittelstands durch die Krankenkassenprämien nimmt laufend zu, was H+ mit grosser Sorge wahrnimmt. Gleichzeitig bleibt die Finanzsituation der Schweizer Spitäler und Kliniken dramatisch. Dies belegen die Daten des Vereins SpitalBenchmark. Ohne faire Finanzierung mit kostendeckenden Tarifen werden die Spitäler ihr gewohntes Versorgungsangebot nicht aufrechterhalten können. Nötig ist jetzt ein Umdenken von Seiten der Politik und der Versicherungen, um die Bevölkerung zu entlasten und den Spitälern eine Perspektive zu bieten.
Ein entscheidendes Rezept gegen das stetige Kostenwachstum steht bereit: Die konsequente Verlagerung vom stationären in den ambulanten Bereich. Das vorhandene Sparpotenzial kann aber aktuell nicht genutzt werden, da massive finanzielle Fehlanreize bestehen.
Die ambulanten Tarife sind nach wie vor nicht annähend kostendeckend, die Spitäler werden für die Verlagerung in den ambulanten Bereich bestraft. «Hier muss jetzt gehandelt werden», macht Anne-Geneviève Bütikofer, Direktorin von H+ deutlich. «Konkret ist eine sofortige Tariferhöhung um mindestens fünf Prozent notwendig. So können die Folgen der Teuerung zumindest teilweise aufgefangen werden.»
In Zukunft müssen die Tarife zudem jeweils automatisch an die Teuerung angepasst werden. Dann haben die Spitäler und Kliniken die Möglichkeit, in Technologien, Infrastruktur und Personal zu investieren und die Ambulantisierung voranzutreiben – und so der Schweizer Bevölkerung weiterhin ein erstklassiges Gesundheitswesen zu bieten.
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