
Lecanemab und Donanemab gehören zu einer neuen Generation von Medikamenten, die gezielt gegen Amyloid-Beta gerichtet sind, jenes Eiweiss, das sich bei der Alzheimer-Krankheit im Gehirn ablagert und die Nervenzellen schädigt. Beide Medikamente reduzieren diese giftigen Ablagerungen und verlangsamen das Fortschreiten der Erkrankung.
Es handelt sich um die ersten Therapien, die nachweislich direkt in den Krankheitsverlauf der Alzheimer-Krankheit eingreifen. Die Wirkstoffe sind in den USA und der EU bereits zugelassen. In der Schweiz wird der Entscheid von Swissmedic in den kommenden Wochen erwartet.
Studien zeigen, dass die neuen Alzheimer-Medikamente das Fortschreiten der Erkrankung im frühen Stadium verlangsamen können. Die behandelten Personen verschlechterten sich langsamer als die Vergleichsgruppe. Insgesamt entspricht dies ungefähr einem Zeitgewinn von vier bis sechs Monaten über 18 Monate.
Damit wurde erstmals belegt, dass eine Behandlung den Verlauf der Alzheimer-Krankheit spürbar verlangsamen kann. Die Therapien werden als regelmässige Infusionen verabreicht: Lecanemab in der Regel alle zwei Wochen, Donanemab etwa einmal pro Monat. Die Behandlung wird in der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER ambulant erfolgen, sobald die Zulassung in der Schweiz vorliegt.
Die neuen Medikamente kommen für Menschen infrage, die sich im sehr frühen Stadium einer Alzheimer-Krankheit befinden, also bei einer milden kognitiven Beeinträchtigung oder einer leichten Demenz mit nachgewiesener Alzheimer-Pathologie. Für diese Gruppe steht erstmals eine Behandlung zur Verfügung, die den Krankheitsverlauf verlangsamen kann. Dadurch können Betroffene im Durchschnitt etwas mehr Zeit gewinnen, in der sie ihren Alltag selbstständiger bewältigen und ihre Lebensqualität länger erhalten können.
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