Digitalisierung bedingt die Speicherung elektronischer Gesundheitsdaten. Hierbei ist der Datenschutz zentral: Während eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung grundsätzlich offen für den elektronischen Datenaustausch in einer Behandlung ist, befürchtet ein Grossteil Datenlecks und Missbrauch, so z.B. beim elektronischen Patientendossier (EPD) (siehe https://e-healthforum.ch/studienergebnisse-2025/).
Insgesamt zeigt sich beim Swiss eHalth Barometer 2025: Bei klaren Schutzmassnahmen und Vertrauen in die Lösung wachsen die Akzeptanz und Nutzung digitaler Angebote.
83 Prozent der Bevölkerung würden behandelnden Ärzt:innen uneingeschränkten Einblick in persönliche Gesundheitsdaten geben. Hingegen geniessen private Unternehmen nur wenig Vertrauen. Es muss also auch Vertrauen in die behandelnden Akteure im Gesundheitswesen geschaffen werden, um digitalen Lösungen zu breiter Akzeptanz zu verhelfen.
Schliesslich bedingt eine erfolgreiche Digitalisierung auch einen klar erkennbaren Nutzen. Werden digitale Hilfsmittel im Gesundheitswesen als alltagsrelevant empfunden, steigt deren Akzeptanz deutlich. Bestes Beispiel hierfür ist die elektronische Krankengeschichte (eKG): Bereits 80 Prozent der Ärzt:innen führen sie vollständig digital, wobei 81 Prozent ihre eKG als eher bis sehr zufriedenstellend bewerten.
Auch für die Bevölkerung zählen konkrete Vorteile: 87 Prozent wünschen sich eine Funktion, die an auslaufende Rezepte erinnert, 84 Prozent befürworten einen automatischen Check gegen Medikamentenunverträglichkeiten. Um diese Erwartungen zu erfüllen, müssten digitale Anwendungen einfach zugänglich und nahtlos in den Versorgungsprozess eingebettet sein. Für eine erfolgreiche digitale Transformation ist es daher entscheidend, dass innovative Tools unmittelbar helfen, Behandlungsabläufe zu vereinfachen und die Qualität der Versorgung spürbar zu verbessern.
Die elektronische Krankengeschichte eines Spitals, einer Arztpraxis oder Apotheke wird in internen Praxis- oder Klinikinformationssystemen geführt, welche als Primärsysteme bezeichnet werden. Das EPD hingegen vernetzt in einem Sekundärsystem die Gesundheitsfachpersonen und stellt so sicher, dass sie auf behandlungsrelevante Patientendaten zugreifen können.
Per Ende März 2025 wurden in der Schweiz bisher 107 847 EPD eröffnet. Aufgrund der Angaben der Stammgemeinschaften ist davon auszugehen, dass die weitere Entwicklung regional unterschiedlich sein wird. Insbesondere bei den regionalen EPD-Gemeinschaften hängt das Tempo der Verbreitung von der Unterstützung der Standortkantone ab (siehe www.e-health-suisse.ch/koordination/elektronisches-patientendossier/aktueller-stand).
Beitragsbild: Pixabay