Prof. Philippe Eckert, der seit März 2024 an der Spitze des RHNe steht, will den Spitalzentrismus überwinden und das Spital in ein koordiniertes Versorgungsnetz einbinden, das näher an den Bedürfnissen der Bevölkerung ist. Er plädiert dafür, die stationäre und ambulante Versorgung besser zu verzahnen, ausgelagerte Zentren für die Grundversorgung zu schaffen und die Akteure des Gesundheitswesens stärker zu vernetzen. «Das Spital kann nicht mehr alles alleine machen. Es muss ein Dreh- und Angelpunkt sein, keine Insel», argumentiert er.
Das Spital kann nicht mehr alles alleine machen. Es muss ein Dreh- und Angelpunkt sein, keine Insel.

Diese Transformation erfordert einen kulturellen Wandel, Unterstützung für die Teams vor Ort und geeignete Anreize. Das würde es erlauben, den Erwartungen des medizinischen Personals besser gerecht zu werden und gleichzeitig eine reibungslosere Betreuung der Patient:innen zu gewährleisten. Angesichts des Personalmangels plädiert Eckert für einen bereichsübergreifenden Ansatz, der darauf beruht zusammenzuarbeiten, Ressourcen zu bündeln und digitale Tools gemeinsam zu nutzen.
Trotz unzureichender Tarife setzt er auf Innovation, Synergien und politische Unterstützung, um das System weiterzuentwickeln. Für ihn ist die aktuelle Situation eine Chance, ein offeneres, agileres und widerstandsfähigeres Spital zu erschaffen: «Das Spitalwesen befindet sich in einer Krise, aber nichts verändert ein System schneller als eine Krise. Diejenigen, die vorausschauend handeln, innovativ sind und etwas wagen, werden am besten zurechtkommen.»