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25. August 2022

Bundesrat

Zentrale Beschaffung durch den Bund

Der Bund will 40 000 Dosen Impfstoff und 500 Einheiten eines Medikaments gegen die Affenpocken beschaffen.

Um die Ausbreitung der Affenpocken einzudämmen, will der Bund 40 000 Dosen eines Impfstoffs gegen Affenpocken beschaffen. Schätzungen sind schwierig, aber der Bund geht von rund 20 000 impfwilligen Personen aus. Zudem ist vorgesehen, 500 Behandlungseinheiten eines Arzneimittels gegen Affenpocken zu erwerben, welches schwere Verläufe und Komplikationen bei erkrankten Personen verhindert.

Parallel dazu wird die Armee 60 000 Impfdosen und 500 Behandlungen für die Bereitschaft von Einsatzkontingenten beschaffen, weil dieser Impfstoff auch bei einem Ausbruch anderer Pockenviren eingesetzt werden kann. Der Bundesrat hat beschlossen, die Beschaffung zentral durchzuführen, was zu Einsparungen führen soll.

Lieferdatum noch nicht festgelegt

Es können aktuell noch keine Angaben gemacht werden, wann der Impfstoff in die Schweiz geliefert werden kann. Im Moment ist davon auszugehen, dass zum Zeitpunkt der Lieferung der Impfstoffe noch keine Zulassung seitens Swissmedic vorliegen wird. Eine Zulassung setzt einen Antrag der Herstellerinnen voraus, welcher bis anhin nicht eingereicht wurde. Es handelt sich deshalb um die Anwendung eines nicht zugelassenen Impfstoffes und Arzneimittels. Dies ist grundsätzlich möglich, setzt jedoch eine entsprechende Information derjenigen Personen voraus, welche die Impfung oder das Arzneimittel erhalten.

Für drei Risikogruppen wird die Impfung empfohlen

Die Eidgenössische Kommission für Impffragen EKIF und das BAG werden folgenden Risikogruppen eine Impfung empfehlen:

  • Als präventive Impfung für MSM (Männer, die Sex mit Männern haben) und Trans-Personen mit häufig wechselnden Sexualpartnern.
  • Als präventive Impfung für Personen, die aus beruflichen Gründen gegenüber Affenpockenviren exponiert sind (medizinisches Personal/Personal von Speziallaboratorien)
  • Für Kontaktpersonen von erkrankten Personen um Infektionsketten zu unterbrechen und auch Kinder, Schwangere und allfällige weitere Risikopersonen zu schätzen.

Bisher wurden in der Schweiz über 400 Fälle von Affenpocken registriert. Dabei handelt praktisch ausschliesslich um Männer – es sind nur drei Fälle von Infektionen bei Frauen bekannt. Am meisten betroffen sind die Kantone Waadt, Genf und Zürich.

   

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