Die neu definierten Standards von Alzheimer Schweiz und Swiss Memory Clinics, die in Runden Tischen der beiden Organisationen definiert wurden, adressieren die aktuelle Lücke zwischen der Diagnose und nachfolgender spezialisierter Beratung, indem sie den Zugang zu individuellen Unterstützungsangeboten erleichtern.
Massgeschneiderte Unterstützungsangebote sind entscheidend für die Versorgungsqualität von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen. Jährlich erkranken in der Schweiz rund 32 000 Personen neu an Alzheimer oder einer anderen Demenzform.
Alzheimer Schweiz und Swiss Memory Clinics haben ihren Einsatz für die Früherkennung, Information und Beratung der Betroffenen mit einer gemeinsamen Kooperation seit 2021 gestärkt.
Auch wenn heute noch keine Heilung für Demenzerkrankungen möglich ist, bringt eine frühzeitige Diagnosestellung diagnostische und prognostische Klarheit und bietet den Zugang zu nichtmedikamentösen und medikamentösen Therapiemöglichkeiten.
Wenn Betroffene keine oder spät Beratung erhalten, geht wertvolle Zeit verloren und eine wichtige Chance für eine positive Lebensgestaltung mit der Krankheit bleibt ungenutzt.
Dr. Stefanie Becker, Direktorin von Alzheimer Schweiz
Die Diagnoseübermittlung und die Aufklärung über die Alzheimer-Krankheit oder eine andere demenzielle Erkrankung in der Memory Clinic ist für Betroffene und Angehörige eine herausfordernde Situation.
Auch wenn viele es bereits ahnten, so ist die definitive Diagnose häufig ein Schock und löst Hilfslosigkeit angesichts der neuen Lebenssituation aus. Frühzeitig anschliessende Informationen und auf die jeweilige Lebenssituation zugeschnittene Beratung tragen wesentlich zu einem günstigen Verlauf der Demenz bei, denn sie ermöglichen:
Nicht zuletzt kann die Früherkennung mit möglichst direkt anschliessender Information und Beratung dazu beitragen, einen Umzug in eine Pflegeeinrichtung zu verzögern oder gar zu vermeiden.
«Wenn Betroffene keine oder spät Beratung erhalten, geht wertvolle Zeit verloren und eine wichtige Chance für eine positive Lebensgestaltung mit der Krankheit bleibt ungenutzt», betont Dr. Stefanie Becker, Direktorin von Alzheimer Schweiz. «Wir erwarten, dass die Standards als Modell für eine nationale Implementierung dienen können, um zukünftig besser sicherzustellen, dass alle Betroffenen Zugang zu qualitativ hochwertiger Beratung und Unterstützung erhalten», ist Dr. Rafael Meyer, Präsident von Swiss Memory Clinics, überzeugt.
Mit diesem Projekt verpflichten sich Alzheimer Schweiz und Swiss Memory Clinics, ihre Expertise und Ressourcen zu bündeln, um diesen wichtigen Schritt in der Versorgung von Demenzpatienten zu realisieren – ein Meilenstein in der seit 2021 bestehenden Kooperation der beiden führenden Fachorganisationen in der Schweiz.
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