Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf- und chronische Atemwegserkrankungen gehören in der Schweiz zu den häufigsten vorzeitigen Todesursachen. Diese nichtübertragbaren Krankheiten (engl. non-communicable diseases, NCDs) sind bei Männern für rund 50 Prozent und bei Frauen für rund 60 Prozent der Todesfälle vor dem 70. Lebensjahr verantwortlich.
Zusammen mit Erkrankungen des Bewegungsapparats und Demenz verursachen sie rund einen Drittel der direkten Gesundheitskosten von knapp 80 Milliarden Franken (Stand 2017). Werden die psychischen Erkrankungen dazugerechnet, belaufen sich die Kosten auf knapp 50 Prozent der direkten Gesundheitskosten. Rund 40 000 Personen sind in der Schweiz wegen einer Suchtproblematik in Behandlung. Dabei handelt es sich jedoch nur um einen Bruchteil der Personen, die an einer Abhängigkeit erkrankt sind – viele betroffene Menschen suchen keine Hilfe. Es besteht daher nach wie vor Handlungsbedarf.
Mit einem gesunden Lebensstil lassen sich rund die Hälfte der nichtübertragbaren Krankheiten verzögern oder vermeiden. Mehr Menschen bleiben dadurch gesund oder haben auch mit einer chronischen Krankheit eine hohe Lebensqualität. Prävention spart entsprechend auch Kosten.
Indem der Bundesrat die Nationale Strategie Prävention nichtübertragbarer Krankheiten und die Nationale Strategie Sucht verlängert, will er die eingeschlagene Richtung beibehalten und die Verhaltens- und Verhältnisprävention stärken.
Die Träger der NCD-Strategie – das BAG, die GDK und die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz – haben drei Schwerpunkte mit der grössten Präventionswirkung definiert und in den Massnahmenplänen für 2025-2028 festgehalten: Die Stärkung der psychischen Gesundheit, die Prävention von Tabak- und Nikotinkonsum sowie die Prävention von Übergewicht und Adipositas.
Auch für die Nationale Strategie Sucht wurden Vertiefungsthemen festgelegt: Es sind dies der Mischkonsum von psychoaktiven Substanzen sowie Verhaltenssüchte (z.B. Videospielsucht).
Zusätzlich erhält die gesundheitliche Chancengleichheit aller Bevölkerungsgruppen für beide Strategien einen höheren Stellenwert als bisher: Massnahmen und Angebote zur Stärkung der Gesundheit und der Gesundheitskompetenz müssen alle erreichen – unabhängig von Sprache, Herkunft, sozialem Status und Bildungsniveau.
Parallel zur Umsetzung der Massnahmenpläne 2025-2028 wird eine strategische Nachfolgelösung per 2029 erarbeitet. Dabei sollen der Dialog und die Zusammenarbeit in der Gesundheitsförderung und Prävention weiterentwickelt und nachhaltig gesichert werden.
Beitragsbild: Canva.com