Gemäss einer aktuellen Studie im Rahmen des Swiss eHealth-Barometers 2022 des Swiss eHealth Forums in Zusammenarbeit mit gfs.bern hilft das elektronische Patientendossier (EPD) bei der Prozessoptimierung und der Vermeidung von Doppelspurigkeiten. Trotz berechtigter Kritik ist das EPD ein wichtiger Schritt für die Zukunft des digitalen Gesundheitswesens. Nun gelte es, das EPD aktiv der Bevölkerung zu empfehlen, um es auch mit zusätzlichen Erfahrungswerten weiter zu verbessern.
Die Mehrheit der befragten Gesundheitsfachpersonen sieht grossen bzw. gewissen Verbesserungs- oder Innovationsbedarf bei «digitalen Schnittstellen für den Austausch mit anderen Gesundheitsfachpersonen ausserhalb der eigenen Institution». Zehn Prozent der Ärzteschaft geben an, dass das EPD die Notwendigkeit der Nutzung anderer Austauschformate als dem EPD vollständig reduziert hat. Das ist der erste empirische Beleg dafür, dass sich mit dem EPD u. a. die umfangreichen Austauschaufwände reduzieren oder sogar fast vollständig reduzieren lassen.
Konkret fehlt es noch an umfangreichen Nutzungserfahrungen: Der Anteil der Bevölkerung, der ein EPD besitzt, liegt in der aktuellen Studie im Promille-Bereich. Umso wichtiger ist es, dass Gesundheitsfachpersonen das EPD aktiv empfehlen. Denn, wie die Studie belegt, würden 20 Prozent der Bevölkerung, die grundsätzlich kein EPD eröffnen würden, umgestimmt, wenn ihnen eine Gesundheitsfachperson das EPD empfehlen würde. Kritisiert wird nach wie vor die Freiwilligkeit für ambulante Leistungserbringende oder auch die Aktualität der vorhandenen Informationen eines EPD.
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