Für gesundheitlich angeschlagene Menschen können die kleinsten Aufgaben des Alltags ein Hindernis sein. Das wissen auch die Preisträger:innen des Prix Sana 2023; deshalb setzen sie sich mit beeindruckender Hartnäckigkeit für das Wohlergehen anderer ein.
Dass eigene Schicksalsschläge Kraft und Motivation spenden können, sich für andere zu engagieren, haben zwei der diesjährigen Preisträger:innen erfahren.
Marguerite Paus-Luiselli ist promovierte Agronomin und war Professorin und erfolgreiche Forscherin. Nach einem Herzstillstand suchte sie einen neuen Sinn im Leben. Den fand sie in der Freiwilligenarbeit, insbesondere für Senior:innen. Weil ihr Herzinfarkt mit Hirnschädigungen einherging – weshalb sie auch nicht in ihren ehemaligen Beruf zurückkehren konnte – wurde sie während ihrer Rehabilitation von der Neuropsychologin Marianne Schneitter der REHAB Basel betreut. Es war diese Neuropsychologin, die ihre ehemalige Patientin für den Prix Sana 2023 nominierte.
Martin Bieri verlor nach einem Unfall mehrere Gliedmassen. Dass er überlebte, verdankt er Menschen, die am Unfallort erste Hilfe leisteten. Er war während dreier Aufenthalte von insgesamt 18 Monaten Patient in der Rehaklinik Bellikon. Im Videoportrait erklärt er, warum diese Aufenthalte in Bellikon so wichtig waren. Heute arbeitet er als Fahrlehrer und unterstützt mit seinem Verein «Ufstah» andere Betroffene dabei, auch wieder «aufzustehen».
Auch die dritte Preisträgerin leistete Aussergewöhnliches: Mireille May gründete zusammen mit Bernadette Visinand den Verein «la parenthèse» und nahm während mehr als 20 Jahren junge Menschen mit Mehrfachbehinderungen, die rund um die Uhr auf Pflege und Betreuung angewiesen waren, mit ihren Familien temporär in einem Haus mit Aussicht auf den Genfersee auf. Sie ermöglichte den Betroffenen und den Angehörigen ein besonderes Ferienerlebnis mit diversen Freizeitaktivitäten, aber auch mit professioneller Pflege.
Beitragsbild: Martin Bieri (Foto: Rehaklinik Bellikon)