UVEK-Vorsteher Bundesrat Albert Rösti eröffnete die Schweizer Photovoltaik-Tagung an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne und begrüsste die versammelte Solarbranche mit lobenden Worten: «Es freut mich sehr, dass der Zubau bei der Photovoltaik von einem Rekord zum nächsten eilt. Das grösste Potenzial bei den erneuerbaren Energien hat die Photovoltaik auf Gebäuden. Die Photovoltaik ist die am schnellsten wachsende erneuerbare Energie und zudem die günstigste.»
Swissolar-Präsident und Nationalrat Jürg Grossen ergänzte: «Jetzt geht es erst richtig los – wir werden den jährlichen Zubau weiter steigern. Die Solarbranche ist mit ihrer grossen Erfahrung und über 10 000 Beschäftigten sowie den neuen Ausbildungen im Solarbereich bereit dafür, den benötigten, stetigen Ausbau zu garantieren. Mit einem Ja zum Stromgesetz kann die Schweizer Stimmbevölkerung am 9. Juni 2024 die nötigen politischen Rahmenbedingungen beschliessen.»
Gemäss Stromgesetz soll die jährliche Stromproduktion aus neuen erneuerbaren Energien im Jahr 2035 bei 35 Terawattstunden und im Jahr 2050 bei 45 Terawattstunden liegen. Auch wenn bisher keine Teilziele für die einzelnen Technologien festgelegt sind, so ist doch klar, dass Solarstrom den grössten Beitrag leisten muss.
Aus Sicht von Swissolar wird im Jahr 2050 die Hälfte unseres Stroms aus einheimischen Solaranlagen stammen. Bereits bis 2035 soll die Solarstromproduktion um den Faktor fünf gegenüber heute gesteigert werden.
Die letzte Session der Tagung in Lausanne widmete sich dem im Stromgesetz vorgesehenen neuen Instrument der lokalen Elektrizitätsgemeinschaften (LEG). Sie ermöglichen es, Stromproduktion und -verbrauch auf Quartier- oder Gemeindeebene intelligent aufeinander abzustimmen, wodurch der Bedarf an Netzausbauten minimiert werden kann. Ähnliche Instrumente haben sich in Nachbarländern bewährt und die Solarbranche verspricht sich von dessen Einführung einen Innovationsschub und einen starken Anreiz für den Bau von grossen Photovoltaikanlagen und den Ausbau der Elektromobilität.
Auch in Schweizer Spitälern und Kliniken wird Photovoltaik auf Gebäuden vermehrt eingesetzt. Spitäler haben den grossen Vorteil, dass die erzeugte Energie ohne «Peak-Shaving» genutzt werden kann. Eine optimale Ausrichtung der Photovoltaik-Module ermöglichen eine über den Tag verteilte Stromerzeugung. Übersteigt der Solarstrom die Bandlast, kann überschüssiger Strom ins Netz zurück gespiesen werden.
Interessierte Spitäler und Kliniken, die noch keine Photovoltaik-Anlage haben und eine installieren möchten, können sich von Swissolar und deren Partner beraten lassen.
Peter Jäger
El. Ingenieur FH, ihs-gs@ihs.ch
Beitragsbild: Solarpanels auf einem Dach (Foto: unsplash.com)