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24. November 2022

Bundesamt für Statistik (BFS)

Spitaltätigkeit hat 2021 wieder an Fahrt aufgenommen

2021 kam es in der Schweiz laut Bundesamt für Statistik (BFS) zu 1,46 Millionen Hospitalisierungen. Nach einem Rückgang 2020 wurde damit praktisch wieder der Stand vor der Pandemie erreicht.

2021 wurden etwas mehr als eine Million Personen hospitalisiert. Da 25 Prozent davon mehr als einmal aufgenommen wurden, generierten sie insgesamt 1,46 Millionen stationäre Spitalaufenthalte. 2020 war die Zahl der stationär behandelten Patient:innen gegenüber dem Vorjahr insbesondere aufgrund des im Frühling beschlossenen Aufschubs nicht dringlicher Spitalbehandlungen um rund 60 000 Personen gesunken. Durch den Anstieg 2021 wurden zwei Drittel des Rückgangs von 2020 wettgemacht, sodass der Stand von 2021 (1,03 Millionen hospitalisierte Personen) nahezu wieder jenem von 2019 entsprach (1,05 Millionen).

Die Betriebskosten der Spitäler sind seit 2015 um 19,8 Prozent gestiegen. Das Wachstum in den beiden Jahren der COVID-19-Pandemie war nur wenig höher als in den Jahren davor.

Zunahme im ambulanten Bereich in Verbindung mit COVID-19

Bei den ambulanten Konsultationen war 2021 im Vergleich zu 2019 eine deutliche Zunahme zu verzeichnen. Sie stiegen um 14,3 Prozent auf 24,4 Millionen, was zu einem erheblichen Teil auf die reinen COVID-19-Konsultationen zurückzuführen war, die den Rückgang der Hospitalisierungen 2020 wieder wettmachten. Unter Berücksichtigung dieser Leistungen beläuft sich der Anstieg der ambulanten Konsultationen in Spitälern zwischen 2019 und 2021 im Jahresdurchschnitt auf 4,5 Prozent und ist somit ähnlich hoch wie zwischen 2015 und 2019 (+4,2% pro Jahr).

Stabile Zahlen bei den Hauptdiagnosen

Verletzungen waren 2021 mit 13,4 Prozent aller Fälle die Hauptursache für eine Hospitalisierung, gefolgt von Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes (12,9%), Krankheiten des Kreislaufsystems (11,2%) und Tumoren (9,4%). Diese Reihenfolge hat sich seit 2017 nicht verändert, auch nicht in den in den beiden Jahren der COVID-19-Pandemie.

Krankheiten des Verdauungssystems (8,6% der Hospitalisierungen im Jahr 2021), psychische und Verhaltensstörungen  (7,9%) sowie Krankheiten des Atmungssystems (6,8%) zählten ebenfalls zu den häufigsten Diagnosegruppen. Krankheiten des Atmungssystems sind die einzige Gruppe, in der die Hospitalisierungen sowohl 2020 (+0,7%) als auch 2021 (+3,3%) zugenommen haben.

2021 wurden rund 37 770 Personen mit einer COVID-19-Diagnose hospitalisiert, nahezu 3000 mehr als im Vorjahr (34 830). 12,8 Prozent der mit einer COVID-19-Diagnose stationär behandelten Personen sind 2020 im Spital verstorben, 2021 waren es 9,6 Prozent.

VZÄ stiegen in den COVID-19-Jahren gleich wie in den Jahren zuvor

Das Pflegepersonal machte in den Spitälern 40,2 Prozent der Beschäftigung in VZÄ aus. Darauf folgten das administrative Personal (16,0%), die Ärzteschaft (14,7%), das medizinisch-therapeutische oder medizinisch-technische Personal (Physiotherapie, Ernährungsberatung, Operations- und Radiologietechnik; 14,2%) und das Hausdienstpersonal (11,0%). Das Personal des technischen Dienstes (2,6%) und des Sozialdienstes (1,2%) bildeten das Schlusslicht.

Zwischen 2015 und 2021 wuchsen die VZÄ in den Spitälern um 12,8 Prozent. Sie stiegen in den beiden COVID-19-Jahren in einem ähnlichen Ausmass wie in den Jahren davor (+2% pro Jahr).

Die Differenz zwischen den Betriebskosten und den Einnahmen der Spitäler fiel 2021 (800 Millionen Franken) geringer als 2020 aus (1,4 Milliarden Franken) und ähnlich hoch wie in den drei Jahren vor der Pandemie.

Rapider Kostenanstieg im ambulanten Spitalbereich

Die Betriebskosten aller Spitäler zusammengenommen beliefen sich 2021 auf 32,9 Milliarden Franken, was gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg um 3,4 Prozent entspricht. 83 Prozent dieser Kosten entfielen auf die Akutsomatik, 10 Prozent auf die Psychiatrie und 7 Prozent auf die Rehabilitation/Geriatrie.

Die Betriebskosten der Spitäler sind seit 2015 um 19,8 Prozent gestiegen. Das Wachstum in den beiden Jahren der COVID-19-Pandemie (durchschnittlich +3,2% pro Jahr) war nur wenig höher als in den Jahren davor (+3,0% pro Jahr zwischen 2015 und 2019). 

2021 waren 68 Prozent der Kosten auf stationäre Spitalaufenthalte und 32 Prozent auf ambulante Leistungen zurückzuführen. Im Jahr 2015 lagen diese Anteile noch bei 72 Prozent bzw. 28 Prozent. Die Umkehr dieses Verhältnisses lässt sich damit erklären, dass die Kosten im ambulanten Spitalbereich dreieinhalb Mal stärker gewachsen sind als im stationären Bereich (+4,8% gegenüber +1,4% im Jahresdurchschnitt zwischen 2015 und 2021).

Die Betriebskosten der Spitäler waren 2021 um rund 800 Millionen Franken höher als die Einnahmen. Dieses Defizit ist geringer als 2020 (1,4 Milliarden Franken) und ähnlich hoch wie in den drei Jahren vor der Pandemie mit einem durchschnittlichen Defizit von 600 Millionen Franken pro Jahr zwischen 2017 und 2019.

   

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