Die gemeinnützige Organisation «smarter medicine» wird von einem Konsortium aus medizinischen Fachgesellschaften, Patienten- und Konsumentenorganisationen getragen. Die Empfehlungen helfen Ärzt:innen, sich auf die Behandlungen zu konzentrieren, die für ihre Patient:innen am besten geeignet sind. Denn: Unnötige Behandlungen können zu Komplikationen und Nebenwirkungen führen. Und sie verursachen hohe Kosten.
pädiatrie schweiz hat Anfang 2024 zusammen mit smarter medicine eine zweite Top-5-Liste publiziert. Die aktuelle Top-5-Liste von pädiatrie schweiz konzentriert sich nach dem Motto «Weniger ist manchmal mehr» auf fünf weitere diagnostische Untersuchungen bei Kindern, auf die verzichtet werden sollte – in Anbetracht des Risikos einer Überbehandlung und zusätzlicher Kosten ohne nachgewiesenen Nutzen.
Die Angiologie befasst sich mit der Diagnostik, Therapie und Vorsorge von Erkrankungen der Blutgefässe, z. B. Durchblutungsstörungen. Die Top-5-Liste der Schweizerischen Gesellschaft für Angiologie benennt unnötige oder unzweckmässige Behandlungen und Abklärungsschritte, auf die künftig verzichtet werden sollte. In ihrer ersten Empfehlung rät die Gesellschaft überraschend von einer Langzeiteinnahme von Aspirin ohne Hinweise auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankung ab.
Am 8. Januar 2024 gab ferner das Kantonsspital Winterthur bekannt mit smarter medicine zusammenzuspannen. Gemeinsam mit nun 26 Partnerspitälern und anderen Partnern fördert smarter medicine – Choosing Wisely Switzerland weiterhin die Diskussion und Forschung zu unnötigen medizinischen Behandlungen.
Beitragsbild: v.l.n.r. Bernadette Häfliger Berger (SGAIM), Erika Ziltener (DVSP), André Bürki (svbg), Claudia Galli (Präsidentin svbg), Jean-Michel Gaspoz (SGAIM), Antoine Casabianca (acsi), Daniel Scheidegger (SAMW), Ivo Meli (SKS) anlässlich der Gründung des Trägervereins «smarter medicine – Choosing Wisely Switzerland» am 12. Juni 2017 in Bern (Foto: smarter medicine).