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13. Dezember 2024

ANQ

Hüft- und Knieimplantationen

SIRIS Report 2024 bestätigt Trend zu sinkenden Revisionsraten

Die neusten Auswertungen zum Implantatregister SIRIS bestätigen, dass der Anteil der Folgeeingriffe nach Hüft- und Knieimplantationen seit 2015 tendenziell sinkt. Untersucht wurden auch die Revisionsraten der Spitäler und Kliniken sowie der verwendeten Implantate.

Die SIRIS Stiftung und der ANQ haben die jährlichen Analysen der Universität Bern zum Implantatregister SIRIS Hüfte und Knie veröffentlicht. Die Auswertungen basieren auf knapp 458 600 primären Hüft- und Knieimplantationen und rund 26 100 Folgeeingriffen, die von Schweizer Spitälern und Kliniken seit 2012 im Register dokumentiert wurden.

Über 98 Prozent der Hüft- und Knieimplantationen sind in SIRIS erfasst.

Gemäss aktueller Schätzung werden inzwischen über 98 Prozent der Hüft- und Knieimplantationen in SIRIS erfasst. Die im SIRIS Report 2024 und in diesem Beitrag wiedergegebenen Analyseergebnisse haben zum Ziel, Ärzteschaft, Fachgesellschaft, Prothesenhersteller und interessierte Öffentlichkeit über aktuelle Erkenntnisse zu informieren. So tragen sie zur laufenden Verbesserung der Qualität in der Implantationsmedizin bei.

Die untersuchten Implantatsysteme zeigten mit wenigen Ausnahmen keine Auffälligkeiten.

Positive Entwicklung der Revisionsraten

Die Registerauswertungen untersuchen u. a., wie oft nach einer Implantation innerhalb von zwei Jahren ein erneuter Eingriff notwendig wird. Diese 2-Jahres-Revisionsraten weisen frühzeitig auf mögliche Auffälligkeiten hin. Die zentralen Ergebnisse des SIRIS Reports 2024:

  • Seit 2015 ist über alle Hüft- und Knie-Totalprothesen und alle Diagnosen hinweg ein Trend zu sinkenden Revisionsraten sichtbar.
  • Für Hüft- und Knie-Totalprothesen bei primärer Arthrose ergab die Analyse höhere Fallzahlen und stabile, respektive leicht sinkende Revisionsraten. Zwischen 2018 und 2021 wurden 67 616 Hüft-Totalprothesen (Vorperiode: 65 595) und 55 048 Knie-Totalprothesen (Vorperiode: 53 284) implantiert. Bis Ende 2023 kam es bei 1708 Hüftprothesen und bei 1816 Knieprothesen zu einem Revisionseingriff. Damit lag die 2-Jahres-Revisionsrate von Hüft-Totalprothesen bei 2,5 Prozent (2022: 2,5%) und von Knie-Totalprothesen bei 3,3 Prozent (2022: 3,4%).
  • Die untersuchten Implantatsysteme zeigten mit wenigen Ausnahmen keine Auffälligkeiten. Die Analyse ergab zwischen 2018 und 2023 für sechs Hüftsysteme (2022: 9) und zwei Kniesysteme (2022: 1) erhöhte 2-Jahres-Revisionsraten.
  • Die 2-Jahres-Revisionsraten der rund 150 beteiligten Spitäler und Kliniken lagen zwischen 2018 und 2023 mehrheitlich im statistisch erwarteten Bereich. Bei Hüft-Totalprothesen wurden zur Behandlung von primärer Arthrose vier Institutionen als statistische Ausreisser identifiziert (2022: 3), während 16 Institutionen ein erhöhtes Revisionsrisiko aufwiesen (2022: 14). Bei den Knie-Totalprothesen gab es drei statistische Ausreisser (2022: 3) und sieben Institutionen mit erhöhtem Revisionsrisiko (2022: 13).

Bei den Hüftprothesen nahmen die Fallzahlen gegenüber dem Vorjahr um 3,8 Prozent zu, bei den Knieprothesen um 5,3 Prozent.

Wachstum der Fallzahlen auf Vor-Pandemie-Niveau

Für das Jahr 2023 dokumentiert das Implantatregister 27 087 primäre Hüftprothesen und 23 911 Knieprothesen. Bei den Hüftprothesen nahmen die Fallzahlen gegenüber dem Vorjahr um 3,8 Prozent zu, bei den Knieprothesen um 5,3 Prozent.

Nach den vermuteten pandemiebedingten Nachholeffekten in den Jahren 2021 und 2022 kehrten die Wachstumsraten somit wieder auf das Niveau von vor der COVID-19-Pandemie zurück. Die steigenden Fallzahlen sind in erster Linie eine Folge der demografischen und gesellschaftlichen Entwicklung, hängen aber möglicherweise auch mit anderen noch nicht untersuchten Faktoren zusammen.

Die ANQ-Messergebnisse sind aufgrund der komplexen Methodik für das Erstellen von Ranglisten ungeeignet.

Beitragsbild: Canva.com

   

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