Die SIRIS Stiftung und der ANQ haben die jährlichen Analysen der Universität Bern zum Implantatregister SIRIS Hüfte und Knie veröffentlicht. Die Auswertungen basieren auf knapp 458 600 primären Hüft- und Knieimplantationen und rund 26 100 Folgeeingriffen, die von Schweizer Spitälern und Kliniken seit 2012 im Register dokumentiert wurden.
Gemäss aktueller Schätzung werden inzwischen über 98 Prozent der Hüft- und Knieimplantationen in SIRIS erfasst. Die im SIRIS Report 2024 und in diesem Beitrag wiedergegebenen Analyseergebnisse haben zum Ziel, Ärzteschaft, Fachgesellschaft, Prothesenhersteller und interessierte Öffentlichkeit über aktuelle Erkenntnisse zu informieren. So tragen sie zur laufenden Verbesserung der Qualität in der Implantationsmedizin bei.
Die Registerauswertungen untersuchen u. a., wie oft nach einer Implantation innerhalb von zwei Jahren ein erneuter Eingriff notwendig wird. Diese 2-Jahres-Revisionsraten weisen frühzeitig auf mögliche Auffälligkeiten hin. Die zentralen Ergebnisse des SIRIS Reports 2024:
Für das Jahr 2023 dokumentiert das Implantatregister 27 087 primäre Hüftprothesen und 23 911 Knieprothesen. Bei den Hüftprothesen nahmen die Fallzahlen gegenüber dem Vorjahr um 3,8 Prozent zu, bei den Knieprothesen um 5,3 Prozent.
Nach den vermuteten pandemiebedingten Nachholeffekten in den Jahren 2021 und 2022 kehrten die Wachstumsraten somit wieder auf das Niveau von vor der COVID-19-Pandemie zurück. Die steigenden Fallzahlen sind in erster Linie eine Folge der demografischen und gesellschaftlichen Entwicklung, hängen aber möglicherweise auch mit anderen noch nicht untersuchten Faktoren zusammen.
Die ANQ-Messergebnisse sind aufgrund der komplexen Methodik für das Erstellen von Ranglisten ungeeignet.
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