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5. Mai 2022

Umsetzung der Pflegeinitiative

Siloah-Gruppe reduziert die Wochenarbeitszeit der Pflege

Ab 1. Juli 2022 gilt für die Mitarbeitenden des Pflegedienstes der Siloah-Gruppe in einem 24h-Schichtbetrieb und ausserhalb von Ausbildungsverhältnissen neu eine 40-Stundenwoche, anstelle der aktuell gültigen 42-Stundenwoche – dies bei unverändertem Lohn.

Nachdem die Umsetzung der von Volk und Ständen deutlich angenommenen Pflegeinitiative erwartungsgemäss noch längere Zeit in Anspruch nehmen wird, greift die Siloah-Gruppe die Forderung nach einer Ausweitung der Erholungsphasen auf und reduziert die wöchentliche Arbeitszeit der direkt in der Pflege tätigen Mitarbeitenden mit Wirkung ab 1. Juli 2022 von aktuell 42 Stunden auf neu 40 Stunden.

Schrittweise Reduktion der Arbeitszeit auf 38 Stunden pro Woche

In einem weiteren Schritt ist ab 1. Januar 2024 die Einführung der 38-Stundenwoche für alle Mitarbeitenden des Pflegedienstes in einem 24h-Schichtbetrieb und ausserhalb von Ausbildungsverhältnissen in allen Unternehmen der Siloah-Gruppe vorgesehen.

Ausbildungsoffensive

Gleichzeitig hat die Siloah-Gruppe bei der Berner Fachhochschule eine Machbarkeitsstudie für eine interdisziplinäre Ausbildungsstation im Spitalbereich in Auftrag gegeben. Diese Vorprüfung soll wissenschaftlich und praktisch fundierte Angaben dazu liefern, unter welchen Rahmenbedingungen eine spezielle, von Auszubildenden unter der Leitung versierter Supervisor:innen betreute Pflegeabteilung einen Zusatznutzen für die Ausbildung und für die Qualität der Patientenbetreuung bringen kann.

H+ begrüsst Bestrebungen seiner Mitglieder, eigenständig Massnahmen zu ergreifen

H+ beurteilt die Situation aktuell nach wie vor so, dass die finanziellen, tarifarischen Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Pflegeinitiative spielen werden. Seit Einführung der Spitalfinanzierung 2012 müssen die Spitäler und Kliniken die Mittel für Investitionen in die Zukunft selbst erwirtschaften. Doch der ambulante Bereich ist seit Jahren massiv unterfinanziert. Durchschnittlich können die Spitäler und Kliniken mit den Erträgen aus dem TARMED rund 70 Prozent ihrer Kosten decken. Dies bedeutet, dass rund 30 Prozent nicht durch den ambulanten Tarif finanziert sind. Im stationären Bereich ist dies ebenfalls kaum möglich. Denn auch hier führen sinkende bzw. stagnierende Tarife dazu, dass sich seit Einführung der neuen Spitalfinanzierung eine Unterdeckung von fünf bis zehn Prozent hält.

Im Grundsatz begrüsst H+ die Bestrebungen seiner Mitglieder, eigenständig Massnahmen zu ergreifen, um die Arbeitsbedingungen attraktiver zu gestalten. Dieser Weg ist tendenziell gegenüber staatlichen Regulierungen zu bevorzugen.

Beitragsbild: Lea Moser Fotografie für die Siloah-Gruppe

   

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