Die Hälfte der berufstätigen Ärzt:innen in der Schweiz waren gemäss der kürzlich veröffentlichten FMH-Ärztestatistik im Jahr 2023 50 Jahre alt oder älter – jede bzw. jeder Vierte 60 Jahre oder darüber. 40,4 Prozent (+0,9% auf 16 590) der berufstätigen Ärzt:innen stammen aus dem Ausland. Dieser Anteil steigt stetig, seit 2013 um 170 Prozentpunkte. Wie die hohe Abhängigkeit von ausländischen Fachkräften zeigt, vermögen die in der Schweiz ausgebildeten Ärzt:innen den Bedarf nicht zu decken.
Im Praxissektor beträgt der Anteil der Ärzt:innen aus dem Ausland 39,6 Prozent, im Spitalsektor 41,1 Prozent, in der Grundversorgung 33,9 Prozent und in der Spezialmedizin 45,3 Prozent.
Die Schweiz hat eine Ärztedichte von 4,6 Ärzt:innen pro 1000 Einwohnenden (4,0 in Vollzeitäquivalenten). Das ist vergleichbar mit den Nachbarländern. Die Ärztedichte in der Grundversorgung ist mit 0,8 Vollzeitäquivalenten pro 1000 Einwohnenden zu tief. Die Bevölkerung wächst und der Bedarf an ärztlichen Leistungen steigt. Programme zur Förderung der Hausarztmedizin müssen weitergeführt und ausgebaut werden.
Das Arbeitspensum der Ärzt:innen betrug durchschnittlich 8,6 Halbtage pro Woche (ein Halbtag entspricht vier bis sechs Stunden). Im Praxissektor liegt das durchschnittliche Arbeitspensum bei 7,9 Halbtagen, im Spitalsektor bei 9,4 Halbtagen. Das durchschnittliche Arbeitspensum der Frauen (Praxis: 6,9, Spital: 8,9 Halbtage) liegt tiefer als jenes ihrer Kollegen (Praxis: 8,6; Spital: 9,9 Halbtage). Vor zehn Jahren betrug ein durchschnittliches Ärzte-Pensum noch 9,0 Halbtage.
53,6 Prozent der Ärzt:innen sind hauptberuflich im Praxissektor tätig, 44,8 Prozent im Spitalsektor und 1,6 Prozent in einem anderen Sektor. Der Frauenanteil ist im Spitalsektor (49,1%) höher als im Praxissektor (44,7%), was auch mit dem höheren Frauenanteil bei den jüngeren Ärzt:innen zusammenhängt, die vermehrt noch in Spitälern an ihrer Weiterbildung zur Fachärztin arbeiten.
Im Spitalsektor bilden die Assistenzärzt:innen in Weiterbildung mit rund 50,2 Prozent die grösste Gruppe. So sind im Spitalsektor 19,0 Prozent als Oberärztin oder Oberarzt tätig, 13,8 Prozent als Leitende Ärztin oder Leitender Arzt und 9,1 Prozent als Chefärztin oder Chefarzt.
Mit steigender Hierarchiestufe reduziert sich die Anzahl an Ärztinnen. In jeder Altersgruppe sind Frauen seltener in den höheren Hierarchiestufen vertreten, als dies aufgrund ihres Anteils in der jeweiligen Altersgruppe zu erwarten wäre. Einzig bei den Assistenzärzt:innen überwiegt der Frauenanteil (60,1%), danach nimmt er laufend ab: Auf Oberarztstufe liegt er bei 51,3 Prozent, bei der leitenden Ärzteschaft bei 33,0 Prozent und auf Chefarztebene bei 18,0 Prozent. Es gibt deutliche Unterschiede zwischen den medizinischen Fachgebieten. In der Chirurgie sind nur 4,7 Prozent Frauen als Chefärztinnen tätig, in der Urologie sind es 2,8 Prozent. In der Gynäkologie und Geburtshilfe hingegen beträgt der Anteil Chefärztinnen 33 Prozent und in der Psychiatrie und Psychotherapie 25,9 Prozent.
Hier geht es zu den detaillierten Tabellen und zu einem Übersichtsvideo der FMH-Ärztestatistik 2023.
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