Die Kliniken der Kinder- und Jugendpsychiatrie konnten im Jahr 2023 die Erwartungen und Bedürfnisse der jungen Patient:innen sowie ihrer Eltern weitgehend erfüllen. Dies zeigen die Ergebnisse der zweiten schweizweiten Zufriedenheitsbefragung, die der ANQ heute auf seinem Webportal publiziert hat.¹
Die 11- bis 18-jährigen Patient:innen füllten am Ende ihres Klinikaufenthalts einen Fragebogen mit 29 Fragen in acht Themenbereichen aus. Mit 4,13 von 5 möglichen Punkten gaben sie dem Bereich «Engagement Arzt, Psychologe, Pflegepersonal, Sozialpädagogen» die beste Note.
Das Thema «Empfang» bewerteten sie mit 4,04 Punkten ebenfalls sehr positiv. Der Bereich «Information und Aufklärung» schloss mit 3,96 Punkten, während die abgefragten Aspekte rund um «Wohnen und Leben auf der Station» sowie «Austritt und Nachbehandlung» jeweils 3,83 Punkte erreichten. Das Thema «Behandlung» schnitt mit 3,76 und der «Rückblick auf die Behandlung und deren Nutzen» mit 3,65 Punkten ab. 83,8 Prozent der befragten jungen Patient:innen empfanden die Dauer ihres Aufenthalts als «genau richtig».
Bei den Fragen zur Aufenthaltsdauer war der Anteil der problematischen Antworten² am höchsten (16,2%), gefolgt von den Bereichen «Rückblick auf die Behandlung und deren Nutzen» (13,9%) und «Austritt und Nachbehandlung» (13,5%). Am wenigsten problematische Antworten gaben die Kinder und Jugendlichen bei den Fragen zur Information und Aufklärung (4,6%).
Die Befragung der Eltern erfolgte anhand von 31 Fragen in sieben Themenbereichen. Sie ergab ebenfalls hohe Zufriedenheitswerte für das behandelnde Personal: Der Bereich «Engagement Arzt, Psychologe, Pflegepersonal, Sozialpädagogen» wies mit 4,50 von 5 möglichen Punkten das beste Resultat auf. Der Bereich «Empfang» erhielt 4,44 Punkte, gefolgt von «Information und Aufklärung» mit 4,30 Punkten und «Austritt und Nachbehandlung» mit 4,20 Punkten. Die Bereiche «Behandlung» und «Rückblick auf die
Behandlung und deren Nutzen» erreichten 4,13 bzw. 3,98 Punkte. 93 Prozent der Eltern stuften die Aufenthaltsdauer als «genau richtig» ein.
Die meisten problematischen Antworten gaben die Eltern bei den Themen «Aufenthaltsdauer» (7,0%) und «Behandlung» (5,1%). An dritter Stelle folgten die Bereiche «Rückblick auf die Behandlung und deren Nutzen» sowie «Austritt und Nachbehandlung» mit je 4,7 Prozent. Am niedrigsten war der Anteil der problematischen Antworten im Bereich «Information und Aufklärung» (2,2%).
Die nationalen Befragungsergebnisse helfen den Kliniken, ihre Ergebnisse einzuordnen und Verbesserungsmassnahmen zu ergreifen. Die ANQ-Messergebnisse sind aufgrund der komplexen Methodik für das Erstellen von Spital- und Klinikranglisten ungeeignet.
1An der ganzjährigen nationalen Zufriedenheitsbefragung nahmen 1972 Kinder und Jugendliche sowie 1279 Eltern teil. Der Fragebogen richtete sich erstmals auch an Eltern von Kindern unter 11 Jahren. Bei den Kindern und Jugendlichen betrug die Rücklaufquote sehr gute 67,2 Prozent (2021: 53,9%). Bei den Eltern stieg der Rücklauf auf 45 Prozent (2021: 40,1%).
2Antworten werden als problematisch beurteilt, wenn die zwei niedrigsten Zufriedenheitswerte angekreuzt wurden. Fragen mit einem vergleichsweise hohen Anteil an problematischen Antworten deuten auf Verbesserungspotenzial hin.
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