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5. April 2022

Focus

Blickpunkt von santésuisse

Pflege mit Augenmass weiterentwickeln

Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig die Pflege für eine leistungsfähige Gesundheitsversorgung ist. Gefragt waren insbesondere hoch qualifizierte Pflegende in Berufen wie beispielsweise der Intensivpflege.
Competence Manuel Ackermann

Autor

Manuel Ackermann

Leiter Public Affairs, santésuisse

manuel.ackermann@santesuisse.ch

Die grösste Herausforderung für die Pflege ist aber nicht die aktuelle ausserordentliche Krisensituation, sondern die demografische Entwicklung und der steigende Bedarf an zusätzlichem Personal in der Grundpflege. Ab 2030 wird mit einem Höhepunkt an Pflegebedürftigen gerechnet, darum werden wir in der Schweiz deutlich mehr Pflegepersonal benötigen. Zur Sicherstellung der Grundpflege sind insbesondere Fachangestellte Gesundheit und Pflegehelfer:innen SRK gefragt. Bei der Ausbildungsoffensive, die das Parlament beim Gegenvorschlag zur Pflegeinitiative ausgearbeitet hat, muss der Fokus auf die Ausbildung dieser Berufsgruppen gelegt werden. Die Ausbildungsoffensive soll nicht nur zu mehr diplomierten Pflegefachleuten führen, sondern allen Pflegeberufen zu Gute kommen.

Einer weitergehenden Autonomie der Pflegefachleute mit eigenen Anordnungskompetenzen – d. h. ohne ärztliche Anordnung – hat das Parlament im Rahmen des indirekten Gegenvorschlags bereits zugestimmt, allerdings mit klaren Leitplanken. Diese braucht es in Form eines Kosten- und Mengenmonitorings sowie Korrekturmassnahmen, die bei unerklärbaren Mengenausweitungen greifen würden. Letztlich kann die Zufriedenheit der Berufsleute nur sehr begrenzt auf gesetzlicher Ebene geregelt werden. Hier sind die Kantone gefordert, die für die Versorgungsplanung verantwortlich sind.

Beitragsbild: SRK Remo Nägeli (Pflegehelferin im Einsatz)

   

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