Aktuelles
Competence Readtime2 min
28. Juni 2024

UPD Waldau

Neues Frühinterventionsangebot für Kleinkinder mit Autismus-Spektrum-Störung

Die Universitätsklinik der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (KJP) der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD) AG hat in Bern ein «Berner Eltern-Kind-Zentrum» (BEK) eröffnet. Es schliesst im Kanton Bern eine Diagnostik- und Therapielücke in der universitären Versorgung für Säuglinge und Kleinkinder im Alter von 0 bis 5 Jahren.

Das Zentrum bietet unter anderem ein Frühinterventionsangebot für Kleinkinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) an, das während eines dreijährigen Modellversuchs von der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) und dem Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) finanziert wird.

Das Zentrum bietet unter anderem ein Frühinterventionsangebot für Kleinkinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) an.

«Das Berner Eltern-Kind-Zentrum ermöglicht uns, entscheidende Lücken im Gesundheitswesen des Kantons Bern zu schliessen und Wartezeiten zu verkürzen», sagt dessen Chefärztin PD Dr. med. Franziska Schlensog-Schuster. Das im Januar 2024 in Bern eröffnete Zentrum umfasst unter anderem ein Ambulatorium für Säuglinge und Kleinkinder (ASK), die intensive Frühintervention bei frühkindlichem Autismus (ASS-IFI) sowie die zentralisierte Autismus-Spektrum-Störung-Diagnostik.

Früherkennung und -intervention

Die intensive Frühintervention bei frühkindlichem Autismus (ASS-IFI) ist für Kinder von 2 bis 4 Jahren. «Damit können wir früher eine Autismus-Spektrum-Störung diagnostizieren und mit der Intervention beginnen», sagt Franziska Schlensog-Schuster. Das Förderprogramm hilft Kleinkindern mit Autismus-Spektrum-Störung wichtige Alltagsfertigkeiten zu erlernen und sich aktiver an sozialen Interaktionen zu beteiligen. Die Eltern erwerben gleichzeitig Strategien, wie sie ihr Kind bestmöglich unterstützen können.

Für betroffene Kinder ist es besonders wichtig, frühzeitig mit Interventionen zu beginnen, um ihre Entwicklung bestmöglich zu unterstützen.

Auf der Basis von Ländervergleichen gehen Spezialist:innen davon aus, dass die Prävalenz von Autismus-Spektrum-Störung bei 0,6 bis 0,8 Prozent in der Schweiz liegt. Etwa ein Viertel bis ein Drittel dieser Patient:innen sind Kinder mit frühkindlichem Autismus. Für diese Kinder ist es besonders wichtig, frühzeitig mit Interventionen zu beginnen, um ihre Entwicklung bestmöglich zu unterstützen.

Dreijähriger Modellversuch

Die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons Bern und das Bundesamt für Sozialversicherungen haben die intensive Frühintervention (IFI) im Rahmen eines Modellversuchs für drei Jahre und den sukzessiven Aufbau von 5 bis 20 Behandlungsplätzen bewilligt und finanzieren diese. Nach Abschluss des Modellversuchs besteht die Absicht das Angebot im Regelbetrieb weiterzuführen.

Beitragsbild: unsplash.com

   

Bleiben Sie informiert über aktuelle Themen mit unserem monatlichen Newsletter