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9. Februar 2022

Alter ohne Gewalt

Nationales Kompetenzzentrum zu Gewalt im Alter

Das erste nationale Kompetenzzentrum zum Thema Gewalt und Misshandlung an Seniorinnen und Senioren ist gegründet worden.

Die drei Organisationen alter ego, Westschweiz, Pro Senectute Ticino e Moesano, Südschweiz, und die Unabhängige Beschwerdestelle für das Alter UBA, Deutschschweiz, geben sich mit der Gründung des «Nationalen Kompetenzzentrums Alter ohne Gewalt» ein Dach. Sie intensivieren damit ihre Aufklärungsarbeit zur Verhinderung von Gewalt im Alter.

Nicht immer absichtlich

Gewalt an älteren Menschen ist eine Realität in der Schweiz. Mehr als 300 000 Personen sind jährlich davon betroffen, und das Dunkelfeld ist gross. Nicht immer geschieht die Misshandlung absichtlich, sie kann sogar mit guten Absichten geschehen, so zum Beispiel bei Überfürsorge oder Überstimulation.

Mit Früherkennung Leid verhindern

Die Gewaltformen reichen von physischer (Würgen, Schlagen), psychischer (Demütigungen, Drohungen, Vorwürfe) über finanzielle (Erbschleicherei) und sexualisierte Gewalt (Belastung durch Pornografie) bis hin zu Vernachlässigung (unangemessene Nahrung, fehlende Verabreichung von notwendigen Medikamenten). Nicht immer liegt bei der Misshandlung ein Straftatbestand vor. Demütigungen oder Drohungen und psychische Gewalt können sich schleichend manifestieren. Misshandlung frühzeitig zu erkennen, hilft grosses Leid zu verhindern.

600 Meldungen von vermuteter Misshandlung

Die im Jahr 2019 lancierte nationale Anlaufstelle Alter ohne Gewalt mit der Telefonnummer 0848 00 13 13 wurde bis heute in 600 Fällen von vermuteter Gewalt kontaktiert. Sie steht Betroffenen, Angehörigen, Drittpersonen und Fachpersonen zur Verfügung.

Synergien zum Wohl der älteren Bevölkerung nutzen

Das Nationale Kompetenzzentrum Alter ohne Gewalt führt das über 20-jährige Fachwissen der drei Organisationen zusammen. Seine Dienstleistungen werden die im Bericht des Bundesrates «Gewalt im Alter verhindern» festgestellten Lücken schliessen helfen. Das Kompetenzzentrum wird vom Eidgenössischen Büro für Gleichstellung von Frau und Mann (EBG) teilfinanziert.

   

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