Zu wenig Pflegekräfte, zu wenig Hausärzt:innen – dass in diesen Bereichen des Gesundheitswesens ein Fachkräftemangel besteht, ist bekannt. Von der Öffentlichkeit bisher kaum wahrgenommen, entwickelte sich jedoch auch in einem weiteren wichtigen Bereich ein Mangel an Fachkräften: in der Pneumologie.
Dies, obwohl Lungenkrankheiten wie Asthma oder Schlafapnoe echte «Volkskrankheiten» sind, etwa zehn Prozent der Erwachsenen leiden daran – Tendenz steigend. Zudem sind weitere ernste Erkrankungen der Lunge auf dem Vormarsch: So ist die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) weltweit die dritthäufigste Todesursache.
Das Kantonsspital Aarau (KSA) und die Klinik Barmelweid sind sich der Dringlichkeit dieser Probleme bewusst. Aus diesem Grund haben die beiden Spitäler gemeinsam eine Weiterbildungsoffensive lanciert, um dem Fachkräftemangel in der Pneumologie entgegenzuwirken: Künftig bilden die beiden Spitäler gemeinsam ärztliche Nachwuchskräfte in der Pneumologie zu Spezialist:innen aus.
Dabei können das KSA und die Klinik Barmelweid auf ihre langjährige Zusammenarbeit im Bereich der Pneumologie zurückgreifen: «Schon seit vielen Jahren arbeiten das KSA und die Barmelweid eng zusammen, um den Patient:innen mit einer Lungenerkrankung die bestmögliche Versorgung – von der Akutversorgung bis hin zur Rehabilitation – zu bieten», erklärt Dr. med. Thomas Sigrist, Leiter Departement Innere Medizin und Chefarzt Pneumologie an der Klinik Barmelweid.
Mit der Weiterbildungsoffensive gehen die beiden Institutionen nun einen wichtigen Schritt weiter, was vom Schweizerischen Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung (SIWF) kürzlich mit der Zertifizierung zur Weiterbildungsstätte der höchsten Kategorie A honoriert wurde. Die gemeinsame akademische Weiterbildungsklinik ist neben dem Kantonsspital St.Gallen schweizweit die einzige nicht universitäre Klinik in der Pneumologie.
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