Die Gesundheitszentren für das Alter der Stadt Zürich stellten den beiden HOPE-Austauschteilnehmenden aus Spanien und Estland als Unterkunft ein schönes Studio in einem Alterszentrum mitten in Zürich zur Verfügung. Für beide war es eindrücklich, aus erster Hand zu erfahren, wie sich die älteren Menschen dort fühlen und welche Sorgen sie haben. Maria J. Chueca Guindulain, PhD, Kinderärztin im Navarra University Hospital Pamplona, knüpfte rasch Kontakt mit einer spanischsprechenden Heimbewohnerin, mit der sie sogar einen Ausflug unternahm.
Die Kinderärztin stellte im Verlauf ihres Besuchs in der Schweiz u. a. fest: «Die Informationen werden hier immer noch in verschiedenen Systemen gehostet. Dies führt dazu, dass es in der Schweiz weder eine rasche Kommunikation zwischen den Spitälern noch zwischen den Ebenen des Gesundheitswesens gibt». Andres Kotsar, Prof. in Urologie, Medizinischer Direktor des Universitätsspitals Tartu in Estland, ist als CMO in die Umstrukturierung des einzigen Universitätsspitals in Estland involviert. Aufgrund seines Fachwissens – auch betreffend Digitalisierung – war der Austausch mit ihm eine Bereicherung für die gastgebenden Betriebe.
Beide Gäste stellten fest, dass es in der Schweiz sehr viele Spitäler gibt, die über beste Technologien verfügen. Dies führe zu mehr Konkurrenz, aber im Gegensatz zu ihren Heimländern hätten die Schweizer keine Wartelisten. Im Universitätsspital Basel (USB) waren sie beeindruckt, dass sich die Leitung der Kliniken aus einem Trio (Arzt, Pflege, Management) zusammensetzt.
Nebst den Gesundheitszentren für das Alter Stadt Zürich und dem USB boten auch weitere Institutionen Einblick in ihren Alltag wie die Spitex Zürich, die Klinik Lengg, die Kinderspitex des Kantons Zürich, das Universitäts-Kinderspital beider Basel und die REHAB Basel. Ihre Motivation für eine Teilnahme an HOPE war:
Oliver Gutjahr, Leiter Hauptbuchhaltung, Insel Gruppe AG Bern, nahm in Österreich an einem hervorragend organisierten und spannenden Programm teil. Positiv fand er dort die nationale Grossgeräteplanung. Istvan Ehrenbaum, Departementsmanager, Departement Theragnostik (DTHE), Universitätsspital Basel (USB), fand den Zeitpunkt ideal, um das portugiesische Gesundheitssystem kennenzulernen. Alle Gäste waren angetan von den Lösungsansätzen und der Dynamik – trotz der in Portugal herrschenden Geldknappheit. Portugal hat sehr viel in die integrierte Versorgung investiert, mit folgendem Hauptziel: Die Patient:innen sollen selbständig mit ihren gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu Hause leben lernen und Konsultationen beim Arzt sollen nur noch sporadisch notwendig sein. Einen Einblick in das dänische Gesundheitssystem erhielt Dagmar Birkner-Binder, Leitende Ärztin, Gesundheitszentren für das Alter, Pflegezentren Witikon, Zürich. Beeindruckt war sie vom dortigen Potenzial in der Neutronentherapie. Neu war für sie auch das Zusammenspiel der Finanzierungssysteme.
HOPE-Jahresthema 2023
«Climate and environment: challenges for hospitals and healthcare services»
Das HOPE-Austauschprogramm findet 2023 vom Montag 8. Mai bis Sonntag 4. Juni mit Abschluss in Brüssel vom 2. bis 4. Juni statt. Weitere Informationen: www.hplus.ch/de/veranstaltungen/austauschprogrammhope
Beitragsbild: An der HOPE-Abschlusskonferenz 2022 in Brüssel v. l. n. r: Istvan Ehrenbaum, Erika Schütz, Dagmar Birkner-Binder, Oliver Gutjahr. (Foto: E. Schütz)