In der Sommersession hat das Parlament folgende, besonders aktuelle Themen beraten:
Die Fortschritte in der Digitalisierung sind unaufhaltsam und ihr potenzieller Nutzen auch für die Spitäler und Kliniken enorm. Digitale Lösungen können mittelfristig die Effizienz steigern und die Patientensicherheit erhöhen. Mit dem 400-Millionen-Kredit für DigiSanté ist ein erster wichtiger Schritt getan. Dies allein wird indes kaum reichen, um die notwendigen Investitionskosten zu decken. Es wäre bedauerlich, wenn das Projekt an zu wenigen finanziellen Mitteln scheitern würde.
Mit dem Entscheid, die «Netzwerke zur koordinierten Versorgung» ins Paket 2 aufzunehmen, hat sich der Ständerat gegen eine breite Allianz von Leistungserbringenden, Versicherern, Apotheken, Gesundheitsfachpersonen und Konsument:innen gestellt. Es ist äusserst fraglich, ob damit angesichts des drohenden Bürokratieschubs eine kostendämpfende Wirkung wirklich erzielt werden kann. Zu hoffen bleibt, dass der Nationalrat standhält und das Parlament die «Netzwerke» am Ende wieder aus der Vorlage streicht.
Die Annahme der Motion zur Sicherstellung der Versorgung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist zu begrüssen. Vielversprechend scheint der Ansatz, differenzierte, kostendeckende Tarife und Preise für die Patient:innen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie zu fördern. Angemessene Tarife steigern die Attraktivität der Psychiatrie beim Nachwuchs und tragen so erheblich dazu bei, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Es bleibt zu hoffen, dass der Ständerat nachzieht.