2022 stiegen die Kosten des Gesundheitswesens im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Milliarden auf 91,5 Milliarden Franken an (siehe oberer Teil der grünen Übersichtsgrafik).
Der Anteil der Gesundheitskosten am Bruttoinlandprodukt (BIP) zu laufenden Preisen verringerte sich gegenüber 2021 leicht von 12,0 Prozent auf 11,7 Prozent im Jahr 2022.
Die drei wichtigsten Leistungserbringer sind die Spitäler (32,6 Mrd. Franken für Gesundheitsleistungen; +2,6%), die sozialmedizinischen Einrichtungen (14,5 Mrd. Franken; +3%) und die Arztpraxen (13,7 Mrd. Franken; +3,2%). Weitere Leistungserbringer mit signifikanten Veränderungen waren der Staat (-11,3%) infolge geringerer Präventionsausgaben sowie die anderen Anbieter ambulanter und häuslicher Leistungen (+6,3%) und der Detailhandel (+6,1%).
Bei den erbrachten Leistungen zeigen die Zahlen von 2022, dass die stationären Kurativbehandlungen (19,6 Mrd. Franken; +2,2% gegenüber dem Vorjahr), die ambulanten Kurativbehandlungen (19,2 Mrd. Franken; +2,5%) und die Langzeitpflege und Hilfe (18,4 Mrd. Franken; +3,4%) zusammen rund 63 Prozent der Gesamtkosten generierten.
Die Kosten der Gesundheitsgüter (Medikamente, Verbrauchsmaterialien, therapeutische Apparate) beliefen sich auf 14,6 Milliarden Franken, was gegenüber 2021 einem Anstieg um 5,2 Prozent entspricht. Zu erwähnen ist auch die Zunahme der Verwaltungskosten (+4,8%), während die Präventionsausgaben ein Minus von 9 Prozent registrierten. Letzteres ist hauptsächlich auf die geringeren Ausgaben für die Anschaffung von Gesundheitsgütern und Impfstoffen durch die Kantone im Jahr 2022 zurückzuführen.
Die obligatorische Krankenversicherung (OKP) (34,5 Mrd. Franken; +3,8% gegenüber 2021), der Staat (20,3 Mrd. Franken; nahezu unverändert) und die Haushalte (19,7 Mrd. Franken; +3,9%) übernehmen mit rund 80 Prozent des Gesamtbetrags den grössten Teil der Gesundheitskosten.
Der Beitrag jedes Finanzierungsregimes fällt je nach Art der gedeckten Leistung unterschiedlich aus. Der Fokus auf einige Leistungen und ihre Finanzierung zeigt, dass die Kosten für Gesundheitsgüter hauptsächlich von der OKP (57%) und von den Haushalten (27,5%) getragen werden. Stationäre Kurativbehandlungen werden zu gut drei Vierteln (78%) vom Staat und von der OKP (47% bzw. 31%) übernommen, während die Kosten für ambulante Kurativbehandlungen zu 86 Prozent von der OKP und den Privathaushalten gedeckt werden (52% bzw. 34%). Die Langzeitpflege und Hilfe wird zu nahezu gleichen Teilen vom Staat und von den Privathaushalten (je rund 30%) sowie von der OKP (17%) getragen, während die übrigen Sozialversicherungen (AHV, IV, UV, MV) rund 20 Prozent der Kosten decken.
2022 entfielen 52 Prozent der Gesundheitskosten auf Personen ab 61 Jahren. Mit Ausnahme einiger Altersklassen (0-10 Jahre und 56-75 Jahre) waren die Gesundheitskosten für Frauen (55% der Gesamtkosten) systematisch höher als jene für Männer. Dies ist hauptsächlich auf die für Frauen im gebärfähigen Alter oder während der Wechseljahre erbrachten Leistungen sowie auf den höheren Frauenanteil insbesondere in den höheren Altersklassen zurückzuführen. Diese Zahlen sind im Zeitverlauf relativ stabil.
Im Jahr 2022 wurde das Gesundheitswesen mit insgesamt 92,9 Milliarden Franken finanziert (siehe unterer Teil der grünen Übersichtsgrafik). Der Staat deckte 32 Prozent dieses Betrags, während die Unternehmen 5 Prozent und die Privathaushalte 60 Prozent übernahmen. Der Restbetrag stammt aus unbekannten Finanzierungsquellen. Der Anteil der Privathaushalte bezifferte sich auf monatlich 526 Franken pro Person. Davon entfielen 264 Franken auf die Prämien für die OKP, 68 Franken auf die Prämien für Zusatzversicherungen und 50 Franken auf die von der Krankenversicherung vorgesehene Kostenbeteiligung. 138 Franken bezahlten die Haushalte selbst. Der Restbetrag stammt aus Spenden der Haushalte.
Im Allgemeinen lässt sich die Differenz zwischen den Beiträgen der Finanzierungsregimes und den Gesundheitskosten mit allfälligen Finanzierungsüberschüssen bei den Versicherungen erklären (OKP und Zusatzversicherungen), wobei 2022 nur die Zusatzversicherungen einen Überschuss registrierten.