Gemeinsame Tarifstruktur steht im Zentrum

Der Bundesrat hat TARDOC 1.3 Anfang Juni 2022 nicht genehmigt. Damit ist das Signal deutlich: Die Tarifpartner sind dringend aufgefordert, gemeinsam ein Tarifsystem zu erarbeiten, welches ambulante Pauschalen und eine überarbeitete und verbesserte Version des TARDOC für nicht pauschalierbare Leistungen miteinander vereint. Dieser Appell ging nicht nur aus dem entsprechenden Schreiben an die Tarifpartner vom Juni 2022 hervor, sondern war auch ein zentrales Element eines runden Tisches mit Bundesrat Alain Berset im August 2022.

Die Grundlage für eine gemeinsame Lösung ist mit den Vorarbeiten zur Gründung der nationalen ambulanten Tariforganisation «Organisation für ambulante Arzttarife AG» (OAAT) gelegt. Eine Mehrheit der Tarifpartner hat die zur Gründung einer Aktiengesellschaft nötigen Dokumente in den entsprechenden Gremien schon verabschiedet, so auch H+.

Fokus auf gemeinsamen Tarifierungsvorschlag

Aus Sicht von H+ sind bis Ende 2022 folgende dringende Schritte umzusetzen:

• Gründung der Organisation für ambulante Arzttarife AG (OAAT).
• Überführung der bestehenden Tariforganisationen solutions tarifaires suisses AG (in der die ambulanten Pauschalen entwickelt werden) und ats-tms AG (die den TARDOC entwickelt) in die neu geschaffene Organisation OAAT.
• Weiterentwicklung der ambulanten Pauschalen.
• Behebung der Mängel beim TARDOC.

Die grössten und schwierigsten Arbeiten stehen 2023 an, wie z. B. die Erarbeitung von Tarifierungsgrundsätzen sowie von Regeln und Definitionen. Ebenso müssen die Tarifpartner gemeinsam ein Konzept zur Umsetzung von Art. 59c Abs. 1 lit. c KVV (Tarifmodellwechsel), ein Monitoringkonzept sowie einen Tarifstrukturvertrag erarbeiten, um nur ein paar Arbeiten in diesem umfassenden Projekt zu nennen.

Auszug aus dem H+ eFlash, 08/2022