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13. Februar 2023

smarter medicine

Fünf unnötige Behandlungen in der Physiotherapie

Physioswiss, der Schweizer Physiotherapie Verband, hat unter «smarter medicine» eine Top-5-Liste mit physiotherapeutischen Behandlungen veröffentlicht, die bei bestimmten Krankheitsbildern in der Regel unnötig sind.

Als zweite nicht-ärztliche Berufsgruppe haben die Physiotherapeut:innen diesen Schritt im Interesse einer qualitativ hochstehenden Versorgung von Patient:innen gemacht. Die Top-5-Liste orientiert sich an den Empfehlungen für eine nachhaltige, effiziente und evidenzbasierte Versorgung. Bei der ersten nicht-ärztlichen Berufsgruppe mit einer solchen Liste handelte es sich um die gerontologische Pflege.

Top-5-Liste: Die fünf Empfehlungen von Physioswiss auf einen Blick

  • Arthrose am Knie oder der Hüfte sollte weder über eine längere Zeit noch ausschliesslich mit passiven Massnahmen behandelt werden.
  • Isolierte Wärmebehandlungen verbessern Beschwerden des Bewegungsapparats langfristig nicht.
  • Ultraschall-Behandlungen sind nicht wirksam bei Sehnenerkrankungen der Rotatorenmanschette (Schulter), einem verstauchten Knöchel und Schmerzen im unteren Rücken.
  • Schmerzen im unteren Rücken sollten nicht über einen längeren Zeitraum ausschliesslich mit passiven Massnahmen behandelt werden.
  • Nach einer komplikationslosen Kniegelenksersatz-Operation ist eine Behandlung mit einer Motor-Bewegungsschiene (Kinetec-Schiene) nicht notwendig.

Diese Empfehlungen sind Leitlinien. Die Durchführung ist weiterhin erlaubt, wird jedoch nicht empfohlen.

Wissenschaftliche Evidenz und Entscheid der Mitglieder

Physioswiss erstellte die Top-5-Liste auf Basis internationaler Empfehlungen und Studien. Hierfür untersuchte ein Expertengremium die aktuelle Literatur, bevor alle Verbandsmitglieder über die definitiven fünf Behandlungen abstimmten. «Die Resultate waren eindeutig. Das zeigt uns, dass bei den Mitgliedern ein grosser Konsens herrscht», sagt Osman Bešić, Geschäftsführer von Physioswiss.

Beitragsbild: Canva.com

   

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