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24. Juli 2023

Studie

Fast die Hälfte der Jungen will bald kündigen

Der Fachkräftemangel dürfte sich noch verschärfen: Fast die Hälfte der Gen Z bzw. ein Fünftel aller Millennials planen in den nächsten zwei Jahren, ihren Job zu kündigen. Die Hauptgründe: fehlende Sinnhaftigkeit und zu niedriger Lohn. Das zeigt die Deloitte Studie «Swiss Gen Z and Millennial Survey 2023».

Vertreter:innen der beiden Generationen der Millenials (1983–1994) und der Gen Z (1995–2004) machen bereits jetzt die Hälfte der Arbeitskräfte aus. Unternehmen können also nicht ohne sie.

Gerade junge Menschen haben den Anspruch, einen sichtbaren Einfluss auf ihre Arbeit zu nehmen. Sie wollen angehört und ernst genommen werden und messbar zum Unternehmenserfolg beitragen.

Um diese jungen Talente anzuziehen, braucht es mehr Flexibilität punkto Arbeitsort und -zeit. Und um sie langfristig zu halten, sollten Vorgesetzte sich weiterbilden, um achtsamer und empathischer führen und fördern zu können. Zu diesem Fazit gelangt ein Beitrag auf der Webplattform des Magazins für die Schweizer Personalpraxis, der zentrale Ergebnisse der aktuellen Deloitte Studie «Swiss Gen Z and Millennial Survey 2023» aufzeigt.

«Dann suche ich mir halt eine neue Stelle»

Die Gen Z und die Millenials wollen sowohl in der Schweiz als auch in der EU sinnstiftend arbeiten, sich weiterentwickeln und dafür anständig entlöhnt werden – wobei der Lohn für die Befragten in der EU eine noch grössere Rolle spielt, da dort die Gehälter im Vergleich zur Schweiz geringer sind. Passiert das nicht, hat gerade die Gen Z kein Problem damit, sich einen neuen Job zu suchen.

Unternehmen müssen ihre jungen Angestellten abholen, sie auf eine Entwicklungsreise mitnehmen und ihnen aufzeigen, was sie mit ihrer Arbeit leisten – nicht nur für den eigenen Betrieb, sondern für die Gesellschaft.

Matthias Thalmann, Leiter Human Capital Consulting bei Deloitte Schweiz

Dies verlangt von den Arbeitgebern ein grundlegendes Umdenken und erfordert organisatorische und kulturelle Anpassungen: «Unternehmen müssen ihre jungen Angestellten abholen, sie auf diese Entwicklungsreise mitnehmen und ihnen aufzeigen, was sie mit ihrer Arbeit leisten – nicht nur für den eigenen Betrieb, sondern für die Gesellschaft. Um dieses Bewusstsein für den Unternehmenszweck zu schaffen, sind verständliche Ziele, eine transparente Feedbackkultur sowie Anerkennung und klare Zukunftsperspektiven unabdingbar», sagt Matthias Thalmann, Leiter Human Capital Consulting bei Deloitte Schweiz. Doch auch andere Aspekte – etwa die Gestaltung der Arbeit, die Flexibilität, der Arbeitsort und die Arbeitszeit – spielen eine wichtige Rolle.

Entwicklungsmöglichkeiten und Weiterbildung

Um junge Talente zu gewinnen und zu halten, müssen sich die Mitarbeitenden entwickeln können. Gerade junge Menschen haben den Anspruch, einen sichtbaren Einfluss auf ihre Arbeit zu nehmen. Sie wollen angehört und ernst genommen werden und messbar zum Unternehmenserfolg beitragen. Hier leisten interne Feedbackplattformen einen wichtigen Beitrag zur Integration und Weiterentwicklung von Mitarbeitenden. Vorgesetzte sind denn auch gut beraten, sich bezüglich Empathie und emotionaler Intelligenz weiterzubilden, um den proaktiven Austausch mit ihren Mitarbeitenden zu verbessern.

Fehlende Karriereentwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten sind zudem häufige Kündigungsgründe. Unternehmen sollten Karrierechancen proaktiv und transparent kommunizieren und ihre Versprechungen auch einhalten. Gut ein Drittel der Befragten in der Schweiz ist unzufrieden mit den Karriereperspektiven im Unternehmen.

Über die Studie: «Swiss Gen Z and Millennial Survey 2023»

Für die Studie «Swiss Gen Z and Millennial Survey 2023» von Deloitte wurden Anfang März 2023 1000 Millennials (Jahrgänge 1983–1994) und 700 Vertreter:innen  der Generation Z (Jahrgänge 1995–2004) in der gesamten Schweiz befragt. Die Daten für die EU entstammen der Studie «2023 Gen Z and Millennial Survey» von Deloitte, für die im Dezember 2022 über 8000 Teilnehmende aus den folgenden EU-Staaten befragt wurden: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Spanien, Schweden und Tschechische Republik.

Beitragsbild: Beth Jnr, Unsplash

   

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