ESCAL anorexie boulimie Genève HUG
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10. Juni 2025

Trend

Universitätsspital Genf (HUG)

Patient:innen mit Essstörungen behandeln, ohne sie zu isolieren

Competence Muriel Chavaillaz

Autorin

Muriel Chavaillaz

Journaliste de Competence pour la Suisse romande et le Tessin

muriel.chavaillaz@hplus.ch

Dr Marco Solcà leitet in Genf ESCAL, eine Tagesklinik des Universitätsspitals Genf (HUG), die sich auf Essstörungen spezialisiert hat. Das Zentrum bietet eine ambulante Behandlung für Patient:innen ab 16 Jahren an, mit dem Ziel, das soziale Umfeld zu wahren.

Es ist wichtig, die Verbindung zu Patient:innen mit Essstörungen nicht zu verlieren und den Übergang sorgfältig zu planen.

Dr Marco Solcà

«Die Hospitalisierung von Patient:innen mit Essstörung ist ein Risiko, weil sie dadurch zusätzlich ihre sozialen Bindungen verlieren», betont der Arzt.

ESCAL bietet einen strukturierten, aber flexiblen Rahmen mit therapeutischen Mahlzeiten, Psychotherapien und Workshops. Bei lebensbedrohlichen Zuständen werden die Patient:innen in einer spezifischen psychiatrisch-medizinischen Abteilung betreut.

«Es ist wichtig, die Verbindung zu den stationären Patient:innen nicht zu verlieren und den Übergang sorgfältig vorzubereiten», betont Dr. Solcà. Dieser Ansatz zielt darauf ab, Brüche im Behandlungsverlauf zu vermeiden. Der Experte erinnert daran, dass 20 Prozent der Patient:innen nie wieder gesund werden: «Das sind tragische Situationen. Wir brauchen innovative Wege und vor allem mehr Ressourcen, um diese chronisch Kranken zu betreuen.»

Beitragsbild: Canva

   

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