«Steigende Rohstoffpreise sind nicht eben förderlich, um das Pflegepersonal im Beruf zu halten», sagt Louise Tido Kaze. «Die Inflation erhöht den finanziellen Druck auf die Spitäler und Kliniken. Der Druck auf die Löhne der Pflegenden und in der Folge der Anreiz abzuwandern steigen. Deshalb müssen die Kantone investieren», folgert sie. In Krisenzeiten ist der versicherte Lohn von Pflegenden eine Voraussetzung für die Berufsattraktivität. Die in der Volksabstimmung befürwortete Stärkung des Pflegeberufs hängt nicht nur von der gesetzlichen Anerkennung und dem Mitbestimmungsrecht ab, sondern auch vom Geld, das für die Pflege zur Verfügung steht. Staatliche Investitionen sind angezeigt, um die Sicherheit der Pflegeversorgung durch ausreichend und gut ausgebildetes Personal zu gewährleisten. Das grösste Risiko besteht darin, aufgrund des Personalabbaus zum Teil sehr erfahrene Pflegende zu verlieren. Dies würde zu einer erhöhten Fehlerquote, langen Wartezeiten, Bettenschliessungen und wegen mangelnder Pflege sogar zu einer höheren Sterblichkeit führen. Es ist daher zentral, mit Investitionen die Personalbindung zu erhöhen und den Pflegeberuf aufzuwerten.