Delta, das Genfer Beispiel

Das 1992 von Marc-André Raetzo gegründete Versorgungsnetz Delta umfasst rund 1000 Grundversorger:innen und 300 000 Versicherte. Das alternative Modell schränkt den direkten Zugang zu Spezialist:innen ein und verpflichtet die Versicherten, zuerst ihren Hausarzt, ihre Hausärztin zu konsultieren. Dieser Ansatz führt zu einer erheblichen Kostensenkung und wird von der Mehrheit der Genfer:innen befürwortet.

Delta betont die zentrale Rolle der Hausärzt:innen und versucht, ein stabiles Pflegeteam ganzheitlich zu koordinieren, um die Qualität zu verbessern und die Kosten zu senken.

Im Vergleich zur Fachärzteschaft beruhen die Diagnosen der Hausärzt:innen oftmals auf Wahrscheinlichkeiten und weniger auf Gewissheiten. Sie entwickeln «Skripte», d. h. Informationspakete, die ihnen helfen, in unsicheren Situationen Entscheidungen zu treffen. Delta hat erfahrungsbasiert einen Simulator für Arztkonsultationen sowie Qualitätszirkel entwickelt, um diese Skripte zu verbessern und das Verhalten zu optimieren. Eine kürzlich durchgeführ­te Studie hat aufgezeigt, dass auf diese Weise viele teure, gefährliche und unnötige Verfahren vermieden werden können.

Komplexe Patient:innen, die 5 Prozent der Versicherten, aber 50 Prozent der Kosten ausmachen, brauchen eine vertrauensvolle und kontinuierliche Beziehung zu ihrem Behandlungsteam. Delta betont daher die zentrale Rolle der Hausärzt:innen und versucht, ein stabiles Pflegeteam ganzheitlich zu koordinieren, um die Qualität zu verbessern und die Kosten zu senken.

Beitragsbild: Réseau Delta Genève