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18. September 2023

Ambulante Pauschalen

Chance nutzen, um den ambulanten Bereich besser zu steuern

PwC zeigt in einer aktuellen Studie auf, dass sich das neue ambulante Tarifwerk mit Pauschalen für gezieltes Benchmarking nutzen lässt sowie zur Effizienzsteigerung und zur Optimierung des Angebots. Die Studie enthält eine Checkliste für eine erfolgreiche Tarifeinführung in den Spitälern.

Einleitend weisen die Studienautoren von PwC darauf hin, dass die Struktur der ambulanten Pauschalen mit SwissDRG vergleichbar ist. Sie basiert auf realen ambulanten Kosten- und Leistungsdaten und ist als selbstlernendes Modell konzipiert.

Mit der Einführung der ambulanten Pauschalen wird sich die aktuelle Situation für 43 Prozent des spitalambulanten Leistungsvolumens in zweierlei Hinsicht verändern.

  • Die Abrechnung nach ambulanten Pauschalen verlangt eine Diagnose nach der internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme ICD-10. Diese wird auch unter SwissDRG erhoben.
  • Die Leistungserbringer haben einen Anreiz, tarifarisch pauschalierte Indikationen kostengünstig zu behandeln. Das führt dazu, dass sich ihre Perspektive beim ambulanten Medizincontrolling weg von der Erlössicherung hin zum Performance-Management verschiebt, wie das bereits im stationären Bereich der Fall ist.

Um TARDOC und ambulante Pauschalen gemeinsam einzuführen, müssen die Spitäler ihre etablierten Prozesse neu gestalten. Dazu müssen sie ihre unterstützende IT-Infrastruktur entsprechend um- und aufrüsten und ihre Mitarbeitenden auf das neue Tarifsystem schulen. In der PwC-Studie ist auf S. 6 eine Checkliste zur erfolgreichen Tarifeinführung im Spital zu finden, die auf der Grobprojektplanung von H+ basiert.

Qualitätsindikatoren im Auge behalten

Aus der Einführung der pauschalen Vergütung für ambulante Leistungen geht ein Anreiz zur Kostenreduktion hervor. Es stellt sich laut PwC jedoch die Frage, wie sich dieser Anreiz auf die Indikations- und Behandlungsqualität auswirkt. Deshalb sollten die Leistungserbringer ihre Qualitätsindikatoren überwachen und – wo nötig – angemessen reagieren.

Die Reduktion der bestehenden Fehlanreize in der Tarifierung und eine adäquate Finanzierung fördern die Ambulantisierung. Das Einsparpotenzial, das dadurch entsteht, schätzt PwC auf jährlich 1 Milliarde Franken.

Die einheitliche Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen (EFAS), die in der noch laufenden Herbstsession 2023 ein Schritt vorwärts gekommen ist, dynamisiert zusätzlich die Annäherung des ambulanten an den stationären Tarif. Werden die beiden Finanzierungsregimes gleichermassen durch die Kantone unterstützt, so ist laut PwC das Interesse der Krankenversicherungen geweckt. Diese können dank vergleichbarerer Tarifstrukturen eine Behandlung in der ressourcenschonenden ambulanten Umgebung einfordern.

Mit EFAS können die Krankenkassen dank vergleichbarerer Tarifstrukturen eine Behandlung in der ressourcenschonenden ambulanten Umgebung einfordern.

Die Reduktion der bestehenden Fehlanreize in der Tarifierung und eine adäquate Finanzierung fördern die Ambulantisierung nachhaltig. Das Einsparpotenzial, das dadurch entsteht, schätzt PwC Schweiz auf jährlich 1 Milliarde Franken. Dies ist ein wesentlicher Beitrag dazu, den Zugang und die Abdeckung des Schweizer Gesundheitssystems finanzierbar und zukunftsfähig zu machen.

Beitragsbild: Canva.com

   

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