Einleitend weisen die Studienautoren von PwC darauf hin, dass die Struktur der ambulanten Pauschalen mit SwissDRG vergleichbar ist. Sie basiert auf realen ambulanten Kosten- und Leistungsdaten und ist als selbstlernendes Modell konzipiert.
Um TARDOC und ambulante Pauschalen gemeinsam einzuführen, müssen die Spitäler ihre etablierten Prozesse neu gestalten. Dazu müssen sie ihre unterstützende IT-Infrastruktur entsprechend um- und aufrüsten und ihre Mitarbeitenden auf das neue Tarifsystem schulen. In der PwC-Studie ist auf S. 6 eine Checkliste zur erfolgreichen Tarifeinführung im Spital zu finden, die auf der Grobprojektplanung von H+ basiert.
Aus der Einführung der pauschalen Vergütung für ambulante Leistungen geht ein Anreiz zur Kostenreduktion hervor. Es stellt sich laut PwC jedoch die Frage, wie sich dieser Anreiz auf die Indikations- und Behandlungsqualität auswirkt. Deshalb sollten die Leistungserbringer ihre Qualitätsindikatoren überwachen und – wo nötig – angemessen reagieren.
Die einheitliche Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen (EFAS), die in der noch laufenden Herbstsession 2023 ein Schritt vorwärts gekommen ist, dynamisiert zusätzlich die Annäherung des ambulanten an den stationären Tarif. Werden die beiden Finanzierungsregimes gleichermassen durch die Kantone unterstützt, so ist laut PwC das Interesse der Krankenversicherungen geweckt. Diese können dank vergleichbarerer Tarifstrukturen eine Behandlung in der ressourcenschonenden ambulanten Umgebung einfordern.
Die Reduktion der bestehenden Fehlanreize in der Tarifierung und eine adäquate Finanzierung fördern die Ambulantisierung nachhaltig. Das Einsparpotenzial, das dadurch entsteht, schätzt PwC Schweiz auf jährlich 1 Milliarde Franken. Dies ist ein wesentlicher Beitrag dazu, den Zugang und die Abdeckung des Schweizer Gesundheitssystems finanzierbar und zukunftsfähig zu machen.
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