Es ist eine deutliche Systemverbesserung. Denn dank der Anpassung bei Medikamenten-Vertriebsmargen wird der Fehlanreiz reduziert, dass Apotheker:innen, Ärzt:innen sowie ambulante Spitaldienste am Originalmedikament mehr verdienen. Dadurch wird dem gleichwertigen, aber günstigeren Generikum endlich der Vorrang gegeben. Der Entscheid zeigt, dass gemeinsam erarbeitete Lösungen besser sind. Die Verbände curafutura, FMH, H+ und pharmaSuisse haben sich mit dem Innendepartement (EDI) für diese konstruktive Lösung eingesetzt.
Auch die Prämienzahlenden profitieren. Denn ihr Portemonnaie wird entlastet, da Generika günstiger sind als Originalmedikamente und für teurere Medikamente weniger bezahlt werden muss. Der Entscheid hat Symbolcharakter: curafutura, FMH, H+ und pharmaSuisse haben mit dem EDI sowie weiteren Akteuren gemeinsam einen Konsens gefunden, der die Gesundheitskosten dämpft und dem Auftrag des Parlamentes entspricht.
Der Entscheid wird positive Auswirkungen auf die Kosten der Medikamente haben. Das Volumen steigt kontinuierlich an und liegt in der OKP aktuell bei knapp einem Viertel der 37,7 Milliarden Franken Gesamtkosten. Die vier Akteure rechnen mit einer Dämpfung der Kosten von mehreren 100 Millionen Franken aufgrund der Verschiebung von Originalpräparaten zu mehr Generika inklusive Biosimilars. Die sofortigen Einsparungen betragen 60 Millionen Franken. Diese kommen zustande, weil die teuren Medikamente dank der Anpassung der Vertriebsmargen günstiger werden. Mit der Vertriebsmarge werden bei den Leistungserbringern die Kapital-, Infrastruktur- und Personalkosten gedeckt. Diese Lösung zeigt, dass ein konstruktiver Austausch am runden Tisch und unter Einbezug aller Akteure durchaus gute Chancen hat, erfolgreich umgesetzt zu werden.
Die Bestimmungen zum Vertriebsanteil treten per 1. Juli 2024 in Kraft.