Klinische Behandlungspfade ermöglichen es, die Betreuung der Patient:innen zu standardisieren und zu optimieren, indem jeder Schritt detailliert beschrieben wird. «Dies verbessert die Koordination und gewährleistet eine gute Qualität der Versorgung», erklärt Isabelle Peytremann-Bridevaux von Unisanté. Die Pfade stellen sicher, dass klinische Empfehlungen angewendet werden. Sie könnten die Kosten positiv beeinflussen, obwohl ihre genauen finanziellen Auswirkungen nur schwer messbar sind.
Die klinischen Behandlungspfade können sich über das Spital hinaus ausdehnen.
Mit einer integrierten Versorgung könnten sich die Behandlungspfade über das Spital hinaus ausdehnen und alle Akteure des Gesundheitswesens einbeziehen. «Die überwiegende Mehrheit der Behandlungen findet ausserhalb der Spitäler statt», betont die Expertin und plädiert für eine bessere Koordination zwischen den Akteuren. Das derzeitige Finanzierungsmodell bremse jedoch diese Entwicklung. «Wir müssen innovativ sein, um die Koordination und bestimmte nicht-medizinische Leistungen besser zu bewerten.»
Integrierte Versorgung kann den Kostenanstieg eindämmen und die Qualität der Versorgung verbessern.
Regionalspitäler könnten künftig eine Schlüsselrolle in der integrierten Versorgung spielen. Sie allein werden das Schweizer System jedoch nicht revolutionieren: «Integrierte Versorgung ist nicht die magische Lösung, aber sie kann den Kostenanstieg eindämmen und die Qualität der Versorgung verbessern.» Angesichts der Herausforderungen des Gesundheitssystems stellt die Expertin abschliessend fest: «Alle Akteure sind sich einig, dass etwas getan werden muss.»
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