Seit 2011 wendet das CHUV einen klinischen Behandlungspfad bei proximalen Femurfrakturen an. Für dessen Umsetzung sind heute Dr. Marc Humbert und Dr. Kevin Moerenhout verantwortlich, um die Versorgung älterer Patient:innen zu verbessern.
Das multidisziplinäre Programm verbindet Traumatologie, Geriatrie, Ernährung und Osteoporoseprävention, um die Versorgung zu optimieren und Komplikationen zu reduzieren. Es ermöglicht ein systematisches Screening auf geriatrische Risiken, eine angepasste Ernährungsüberwachung und eine umfassende Betreuung der Patient:innen, die über die einfache Behandlung der Fraktur hinausgeht.
In 14 Jahren hat der Behandlungspfad die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen Traumatologie, Notfall, Pflege, Physio- und Ergotherapie verstärkt und die Versorgungsqualität verbessert. Durch die kontinuierliche Bewertung der Praxis konnten die präoperative Phase und Liegedauer verkürzt werden – wichtige Aspekte mit Blick auf die Kosten.
Inspiriert durch das Beispiel Grossbritannien mit strengen Vorgaben bei der Terminierung von Operationen könnte dieser klinische Behandlungspfad künftig auch in der Schweiz eine wichtige Rolle spielen.
Beitragsbild: Rehabilitationssitzung eines Patienten mit einer Physiotherapeutin (Foto: CHUV 2020 | Jeanne Martel).