Bei Spitalaustritten ist die Spitex näher an den Patient:innen, die Spitex-Mitarbeitenden sind sofort und ausführlich über die einzelnen Fälle informiert.
Das Spital erhält bei Spitaleintritten wegen des kürzeren Kommunikationswegs rasch die Unterlagen der Patient:innen seitens der Spitex. Die Leistungsqualität hat sich verbessert, weil auch das Spital näher an den Patient:innen ist.
Für mich ist es sehr hilfreich, dass ich bei medizinischen Fragen direkt Rücksprache mit den Ärzt:innen nehmen kann und wir besprechen können, ob es beispielsweise notwendig ist, einen älteren Patienten als Notfall einzuweisen, weil er zu Hause stürzen oder sich gefährden könnte oder ob die Möglichkeit besteht, ihn weiterhin zu Hause zu betreuen. In solchen Fällen ist es auch hilfreich, wenn ich bei Klient:innen zu Hause direkt beim Sozialdienst des Spitals Davos wichtige Informationen einholen kann.
Ich gehe davon aus, dass sich die Beteiligten seit der Neuorganisation einige Schritte nähergekommen sind. Wichtig ist dabei, dass jeder Bereich als solcher wertgeschätzt wird. Denn je besser beispielsweise die Spitex unterwegs ist, desto mehr trägt sie dazu bei, die Ressourcen des Notfalldienstes zu schonen.
Die Spitex profitiert bei der Personalrekrutierung, die nun über die HR-Abteilung des Spitals Davos läuft. Während der Ausbildung kommen die Fachpersonen Gesundheit und die Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner HF auch im Spitexbereich zum Einsatz. Dies ist auch für die Auszubildenden von Vorteil, da sie einen Einblick in ein zusätzliches Arbeitsfeld erhalten. Dank dem Ausbildungsprogramm kann die Spitex auch von Anstellungen profitieren.
Dazu gehören der technische Dienst und die IT-Abteilung des Spitals Davos, wodurch die Spitex Davos auch betreffend Datenschutz stets à jour ist. Auch ist es für die Spitex Davos von Vorteil, dass das gesamte Qualitätsmanagement in der Verantwortung des Spitals Davos ist. Wenn also die onkologische Tagesklinik und die Wundexpert:innen neue Standards erarbeiten, kann sich auch die Spitex danach richten. Ende 2021 hat ferner die Spitex Teilprozesse zusammen mit dem Spital Davos ISO 9001:2015 zertifizieren lassen.
Wenn die Spitex aushilft, dann eher im Pflegeheim, das ebenfalls unter dem Dach des Spitals Davos angesiedelt ist. Einsätze in der Spitalpflege stehen gegenwärtig nicht im Vordergrund, da hierfür eine vertiefte Einführung notwendig wäre. Ein gangbarer Weg in Zukunft könnte meiner Meinung nach aber sein, gezielt auch Spitexpflegende mit Akutspitalerfahrung einzustellen, die punktuell im Spital zum Einsatz kommen könnten.
Zu Beginn war es eine gewisse Herausforderung, älteren Klient:innen, die oftmals nichts mit dem Spital zu tun haben wollten, verständlich zu machen, dass wir von der Spitex und nicht vom Spital sind. Dieses Problem hat sich aber mit der Zeit glücklicherweise abgeschwächt.
Die Spitex Davos ist daran, das Angebot in der Palliative Care zu verbessern, auch mit dem Ziel, klare Ansprechpersonen zu haben. Es ist notwendig, dass wir gemeinsam Richtlinien und Standards erarbeiten, um in der Palliative Care die Zusammenarbeit zu optimieren.
Alles aus einer Hand
Der Kanton Graubünden hat Ende 2013 postuliert, dass seine Spitalregionen Gesundheitszentren errichten, welche die Grundversorgung aus einer Hand erbringen. Unter dem Dach des Spitals Davos ist heute neben dem Pflegeheim Alberti, dem Rettungsdienst und einer Kinderkrippe auch die Spitex Davos angesiedelt. Dabei handelt es sich um finanziell je eigenständige Einheiten. Im ambulanten Bereich führt das Spital Davos eine Tagesklinik, die in Zusammenarbeit mit dem Kantonsspital Graubünden alle modernen Formen der onkologischen Therapie anbietet.
Beitragsbild: Spital Davos