Spital STS AG in der Personal-Offensive

Die COVID-19-Pandemie hat den chronischen Fachkräftemangel im gesamten Gesundheits- und Pflegesektor weiter verschärft. Beim Akutspital kommt erschwerend hinzu: Immer mehr Menschen suchen beim Auftreten gesundheitlicher Probleme den Spitalnotfall auf oder rufen sogar die Ambulanz. In den Spitälern Thun und Zweisimmen ist es zu über 20 Prozent mehr Notfallkonsultationen als vor COVID-19 gekommen.

Ein Gleichgewicht zwischen dem Wohl der Patient:innen und der Zufriedenheit der Mitarbeitenden hat die Spital STS AG zum Ziel.

Die Massnahmen

Vor diesem Hintergrund hat die Spital Simmental-Thun-Saanenland (STS) AG 2022 ein Bündel an Massnahmen beschlossen:

• Höhere Zeitzulagen für Nacht- und Wochenenddienst;
• Einspringprämien für ungeplante Schichteinsätze;
• erhöhte Inkonvenienzentschädigung für Schichtarbeitende;
• ab 2023 wahlweise mehr Lohn oder mehr Ferien;
• eine breit angelegte Kampagne unter dem Titel «Mehr als ein Job», um neue Fachkräfte zu rekrutieren;
• Wiedereinstiegsprogramm für ehemalige Pflegefachpersonen;
• organisatorische Massnahmen, um Abläufe zu ­beschleunigen, die Effizienz zu verbessern und die Resilienz der Mitarbeitenden zu fördern;
• bis mindestens Ende 2022 bleiben rund 40 Betten geschlossen;
• Einschränkung der Operationstätigkeit, um das Personal zu entlasten;
• Mitteilung an die Bevölkerung, in nicht akuten ­Situationen zuerst einen Termin bei der Hausärztin, dem Hausarzt zu vereinbaren und für telefonische Auskünfte nicht den Spitalnotfall anzurufen.

Ziel der Massnahmen ist das Gleichgewicht zwischen dem Wohl der Patient:innen und der Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Das Credo: Ein gesundes Arbeitsumfeld ist entscheidend für die Versorgungsqualität.

Die Kampagne

Mit der Kampagne «Mehr als ein Job» will die Spital STS AG im westlichen Berner Oberland potenzielle Mitarbeitende ansprechen.

Die Kampagne wurde am 15. September 2022 lanciert, mit Sujets von drei Mitarbeitenden – u. a. auf Plakaten, in Inseraten der lokalen Tagespresse, in einem Kurzfilm im Kino, in digitaler regionaler Buswerbung und auf digitalen Kanälen wie der Webseite www.mehr-als-ein-job.ch. Als flankierende Massnahme bezahlt die Spital STS AG ihren Mitarbeitenden eine Vermittlungsprämie für die Gewinnung neuer Fachkräfte. Sie werden ermuntert, potenzielle Arbeitskolleg:innen auf offene Stellen aufmerksam zu machen und die Stelleninserate in den sozialen Medien zu teilen.

Dabei können sie auf folgende Trümpfe der Spital STS AG hinweisen:

• Ein hoher Anteil an interdisziplinären und inter­professionellen Aufgaben;
• flexible Arbeitszeitmodelle;
• ein teambetontes Arbeitsklima und flache ­Hierarchien;
• Entwicklungsmöglichkeiten dank sehr guter ­Aus- und Weiterbildung und
• last but not least der Arbeitsort im schönen Berner Oberland.

Grossen Wert legt die Spital STS AG auf die Unternehmenskultur. Entsprechend investiert sie in Führungsworkshops und Personalanlässe. Eine wichtige Rolle spielen auch Struktur und Grösse: Es besteht genau die richtige Betriebsgrösse: so gross, dass spezialisierte Behandlungen angeboten werden können und so klein, dass die Arbeit abwechslungsreich bleibt. Die Mitarbeitenden erhalten viel Verantwortung und können ihre Kompetenzen zur Geltung bringen. Gleichzeitig ist der Einsatz jedes und jeder Einzelnen sichtbar, unverzichtbar und wird wertgeschätzt.

Rund 2200 Mitarbeitende

Die Spital STS AG gewährleistet als grösstes regionales Spitalzentrum des Kantons Bern die medizinische Versorgung für eine Wohnbevölkerung von 150 000 Menschen und für die Tourist:innen im westlichen ­Berner Oberland.

Zur Spital STS AG gehören u. a. die zwei Akutspitäler Thun und Zweisimmen. Insgesamt zählt die Spital STS AG rund 2200 Mitarbeitende.